In einer von der Deutschen Wildtierstiftung in Auftrag gegebenen EMNID-Umfrage lehnt eine absolute Mehrheit der Befragten den im Gesetz niedergelegten Grundsatz „Wald vor Wild“ ab.
„Damit stellen sich die bayerischen Wähler gegen die Forstpolitik der Staatsregierung in den vergangenen Jahren“, sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Eine große Mehrheit der bayerischen Wähler lehnt die derzeit geltenden Regelungen ab, die im Bergwald die Jagd auf Rothirsch, Gams und Reh über das ganze Jahr zulassen.
Die bayerischen GRÜNEN fordern explizit eine bayernweit konsequente Umsetzung von „Wald vor Wild“ (Foto: Peter Diekmann)
70 Prozent der Befragten halten eine Schonzeit für wichtig, selbst wenn durch ganzjährige Jagd der Wald besser wachsen könnte. Die bayerischen Wähler erteilen damit der gegenwärtigen Jagdpraxis in den bayerischen Alpen eine klare Absage, fasst die Deutsche Wildtierstiftung das Ergebnis der Umfrage zusammen.
Allerdings sind die anderen Parteien nicht besser. Keine der etablierten Parteien setzt sich für ein Ende des Grundsatzes „Wald vor Wild“ ein. Im Gegenteil: Die bayerischen GRÜNEN fordern explizit eine bayernweit konsequente Umsetzung von „Wald vor Wild“ – und damit weiterhin ganzjährige Abschüsse im Bergwald, so die Stiftung! Allein in Oberbayern darf auf über 30.000 Hektar Bergwald ganzjährig auf Gams-, Rot- und Rehwild gejagt werden. „Die Gams und andere Wildtiere sind die Verlierer der bayerischen Landtagswahl, wenn die Politik nicht zum Umdenken bereit ist“, kritisiert Baron Münchhausen und fordert eine kritische Prüfung aller Gebiete, in denen die Schonzeit aufgehoben wurde.
rdb