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Wie viele Wölfe verkraftet Niedersachsen?

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Die niedersächsische CDU-Fraktion sieht die Schmerzgrenze bereits überschritten und fordert von der Landesregierung eine stärkere Regulierung des Wolfsbestandes sowie einen konsequenten Umgang mit Problemwölfen.

„Auch wenn sich der Ministerpräsident jetzt einsichtig zeigt und endlich der Regulierung des Wolfsbestandes zustimmt, schiebt er seine Verantwortung weiter Richtung Bund und EU“, kritisiert der Landtagsabgeordnete Ernst-Ingolf Angermann (CDU) den Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD). „Wir benötigen keine Rechtsänderung, sondern eine mutige Landesregierung“, so Angermann weiter. Schließlich dürften Wölfe, die vermehrt Nutztiere rissen oder Menschen zu nahe kämen, nach EU-Recht entnommen werden – die Landesregierung müsse diese Vorgaben nur umsetzen.

Wie viele Wölfe sind zum Erhalt der westeuropäischen Art nötig? (Foto: Shutterstock)

Zudem müsse man sich bundesweit mit der Frage beschäftigen, wie viele Rudel zum Erhalt des westeuropäischen Wolfes nötig seien. Finnland habe eine solche Quote bereits eingeführt: 300 Wölfe – alles, was darüber hinausgeht, wird laut Angermann geschossen. „Wenn wir zukünftig, auch im Sinne des Tierwohls, eine Zunahme der Weidetierhaltung erreichen wollen, müssen wir konsequent mit verhaltensauffälligen Wölfen umgehen und die Entwicklung der Wolfspopulation frühzeitig bewerten“, erklärt der Politiker. Sofern notwendig, müsse dann auch die Regulierung des Wolfsbestandes auf ein vertretbares Maß möglich sein.

Die Grenze von 300 freilebenden Wölfen (Größe Finnlands: Knapp 340.000 Quadratkilometer) dürfte auch in Niedersachsen (Größe des Bundeslandes: 48.000 Quadratkilometer) bald erreicht sein. So geht das niedersächsische Wolfsbüro derzeit von etwa 70-80 Grauhunden aus und vermutet eine jährliche Zuwachsrate von rund 30 Prozent. Damit dürften auch im Norden Deutschlands bereits in 5 Jahren mehr als 300 Wölfe rumtapsen.

PM/fh

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