Nachdem es in der Gemeinde Havelsee am Sonntag sehr wahrscheinlich zu einem Wolfsangriff auf einen Jagdhund kam, fordert der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) eine lückenlose Aufklärung und eine schnelle Entnahme des Wolfes.
(Symbolbild: Katynn(KI)/ seryoga29/AobeStock)
Der Vorfall habe sich zur Mittagszeit in einem Gebiet ereignet, in dem häufig Wölfe gesichtet würden und liege lediglich rund 250 Meter vom Dorf entfernt. Während die Hundeführerin ihre Pferde auf einer Weide versorgt habe, sei der Rauhaardackel am Rand der Weide von einem Wolf attackiert und gebissen worden. Dank des schnellen und beherzten Eingreifens der Hundeführerin und ebenfalls Jagdscheininhaberin, habe Schlimmeres verhindert werden können.
„Dieser erneute Vorfall zeigt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis noch schlimmeres passiert. Wir haben bereits jetzt 5 Nutztierrisse- oder Übergriffe am Tag, dazu unzählige Sichtungen, Zusammenstöße oder sonstige Angriffe. Die Politik ist aufgefordert, die Bevölkerung sowie dessen Haus- und Nutztiere vor derartigen Übergriffen zu schützen. Dafür müssen jetzt unbürokratische Lösungen gefunden werden“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB). Der LJVB fordert eine lückenlose Aufklärung sowie die sofortige Entnahme des Wolfes. „Dieser Wolf hat es nun gelernt und wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zurückschrecken. Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten“, ergänzt Dr. Wellershoff.
Doppelte Probenentnahme
Der dazugehörige Hundeführer und ebenfalls Jagdscheininhaber habe noch vor der ersten Wundversorgung entsprechende DNA- Proben, in zweifacher Ausführung, im Bereich der Verletzung genommen. Der LJVB nimmt diesen Vorfall sehr ernst und wird eine unabhängige DNA-Analyse in Auftrag geben, um die genaue Identität des Angreifers zu ermitteln. „In der Vergangenheit kamen vermehrt Zweifel über die Qualität der untersuchten DNA- Proben auf, die durch das Landesamt für Umwelt in Auftrag gegeben wurden. Dies wollen wir umgehen und eine unabhängige Institution miteinbeziehen“, sagt Dr. Wellershoff.
PM/fh