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Wortgeschichte: „Bein binden“

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Woher stammt „jemandem etwas ans Bein binden“?

Streunende Hunde sind ungut fürs Revier, damals wie heute (Foto: Adobe Stock / MarcelRen)

Diese Redensart kommt vermutlich aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Damals war es den Bauern nur unter bestimmten Umständen gestattet, ihre Felder mithilfe von freilaufenden Hunden gegen Wildschäden zu schützen. Die Vierläufer durften bloß dann Rot- oder Schwarzwild aus der Feldfrucht vertreiben, wenn sie einen am Hals angebundenen langen sowie dicken Knüppel zwischen den Vorderläufen trugen. Dies wurde auch als Knütteln bezeichnet.

Der Knüppel war den Vierläufern zwar nicht direkt ans Bein gebunden, hinderte sie aber in ihrer Bewegungsfreiheit. Dieser jagdrechtshistorische Sachverhalt gründet darin, dass der Hochadel unter anderem auf diese Weise das Wild vor Nachstellungen seitens der Landbevölkerung schützen wollte.

Damals wie heute erschwerte man jemandem das Leben oder bürdete ihm eine schwierige Aufgabe auf, wenn man ihm etwas ans Bein bindet.

Eine weitere Deutung lautet so: Festungsgefangene oder aber Wilddiebe trugen in früherer Zeiten oftmals eine Kette am Fußgelenk, an deren Ende eine Eisenkugel, ein Stein oder Holzklotz befestigt war, die oder den sie beständig mit sich herum schleppen oder hinter sich her schleifen mussten. Eine Flucht war damit praktisch unmöglich.

rr

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