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Ansitzböcke für die Drückjagd

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Ansitzdrückjagden verlangen spezielle Ansitz-Einrichtungen! Hier drei verschiedene Typen.

Von Von Rolf Falz

Leiterbock
Der schnell gebaute, transportable Leiterbock erlaubt einen bequemen Ansitz. Man kann aber nur nach vorn schießen. Das Flatterband zeigt die Windrichtung.

Die jagdlichen Einrichtungen erhöhen den Erfolg einer Ansitzdrückjagd wesentlich. Zweckmäßig sind erhöhte Ansitzböcke. Durch die überhöhte Schußposition und den damit erreichten Kugelfang wird das Hintergelände weit weniger gefährdet als beim Schießen aus Erdsitzen. Dort sollte man Schützen nur postieren, wenn ein natürlicher Kugelfang vorhanden ist und wenn von erhöhten Ansitzeinrichtungen tiefbeastete Stangenhölzer nicht einsetzbar sind.

Ansitzböcke, die in der Vorbereitungsphase der Drückjagd an einem zentralen Platz im Revier gebaut werden und anschließend an die sorgfältig ausgesuchten Aufstellplätze gebracht werden, sollten folgende Merkmale aufweisen. Die aus trockenen Fichten- oder Douglasien-Stangen hergestellten Böcke müssen leicht und transportabel sein. Dies erreichen wir durch eine Bauhöhe von nur zwei bis höchstens drei Metern. Diese Höhe reicht in der Regel aus, um die Sicherheit des Hintergeländes beim Schießen zu gewährleisten. Durch die geringe Bauhöhe entfällt das Anbringen seitlicher Abstrebungen. Damit wird das Gewicht des Bockes gering gehalten und die Handhabbarkeit beim Transport ebenso erhöht wie durch das Weglassen der sonst üblichen Seitenverkleidung aus Brettern. Stattdessen verwenden wir ausgemusterte Tarnnetze oder entnehmen am Aufstellplatz vorhandenes natürliches Tarnmaterial.

Durch die so erreichte Gewichtsverringerung können die Ansitzböcke auch ohne großen Aufwand umgestellt werden; wir können also flexibel auf geänderte Lebensgewohnheiten des Wildes reagieren. Die geringgehaltenen Baumaße ermöglichen den Transport mit dem Pkw-Anhänger und erlauben uns, den Sitz mit zwei Personen über kurze Strecken zu tragen.

Zweckmäßig gebaute Böcke benötigen wenig Material und sind in kurzer Zeit zu erstellen. Dies ist von Bedeutung, wenn wir berücksichtigen, daß bei der Vorbereitung einer Ansitzdrückjagd oftmals 20 bis 25 dieser Ansitzmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Der Zeitaufwand sollte daher so gering wie möglich gehalten werden. Natürlich darf die Stabilität und die Standfestigkeit der Sitze darunter nicht leiden! Unfälle bei der Benutzung müssen ausgeschlossen sein. Die Ansitzböcke sollen auch längere Ansitze ohne Ermüdung erlauben, so daß die Konzentration der Schützen nicht vorzeitig nachläßt und sich dadurch schlechte Schüsse häufen. Sicheres (aufgelegtes) Schießen auf verhoffendes und ziehendes Wild muß möglich sein.

Hier werden drei Ansitzböcke vorgestellt, die sich in der Jagdpraxis bewährt haben.

Der Leiterbock

Die Konstruktion ähnelt einer herkömmlichen Ansitzleiter, wie sie für die Einzeljagd verwendet wird. Die Bauhöhe ist auf 2,50 Meter reduziert, wobei die Sitzhöhe knapp zwei Meter beträgt.

Damit keine seitlichen Streben angebracht werden müssen, stellen wir die vier Pfosten konisch. Das heißt die Breite am Erdboden beträgt 1,30 Meter und verjüngt sich zum oberen Ende der Leiter auf 60 Zentimeter. So erhalten wir eine ausreichende Standfestigkeit. Nur die vier Hochsitzpfosten werden aus Rundholz (Stangen) hergestellt, für alle anderen Teile der Konstruktion verwenden wir möglichst aufgetrennte Halblinge (Leitersprossen, Sitzbrett-Auflagen, Armauflagen, Gewehrauflagen und so weiter). Die so erzielte Gewichtsverminderung erleichtert den Transport, das Aufstellen und Umsetzen des Leiterbockes wesentlich.

Eine lose Gewehrauflage wird vom Jäger nach Beziehen des Standes zwischen vier Nägeln am vorderen Ende der Armauflagehölzer eingelegt und erlaubt ihm somit einen präzisen, aufgelegt abgegebenen Schuß. Der Nachteil des Leiterbockes besteht darin, daß nur nach vorn geschossen werden kann. Man sollte ihn daher dort einsetzen, wo ohnehin nur in eine Richtung geschossen werden darf. Die Bauzeit beträgt bei geringem Materialbedarf etwa eine Stunde (zwei Personen).

Der Kanzelbock

Diese Ausführung gleicht einer in der Bauhöhe verminderten offenen Ansitzkanzel ohne Dach und ohne obere Seitenverkleidung. Der wesentliche Vorteil dieser Bauart besteht in dem Fußboden, der dem Schützen ein sicheres Gefühl und größere Beweglichkeit verleiht. Von diesem Ansitzbock kann in alle Richtungen und auch im Stehen geschossen werden. Die Leiter wird nur an das Gerüst angelehnt und hindert somit beim Transport nicht. Seitliche Auslegerstreben sind durch die geringe Bauhöhe von 2,50 Meter und die große Grundfläche von 1,20 x 1,20 Meter nicht notwendig.

Auch hier sollten alle Bauteile, außer den Hochsitzpfosten, aus Halblingen gefertigt werden. Das Gewicht ist aber höher als beim Leiterbock. Ein Transport in schwierigem Gelände ist entsprechend aufwendiger. Man sollte den Kanzelbock daher vornehmlich an den Plätzen einsetzen, an denen ständig angenommene Wildwechsel sicher bekannt sind. So ersparen wir uns häufiges Umstellen der Kanzelböcke. Die Bauzeit beträgt etwa vier Mannstunden.

Der Dreiecksbock

Diese Eigenentwicklung hat sich im praktischen Jagdbetrieb bestens bewährt. Neben einem geringen Eigengewicht, hoher Standfestigkeit und Stabilität weist sie als besondere Merkmale die in das Gerüst eingefügte Aufstiegsleiter sowie eine drehbare Gewehrauflage auf.

Der Dreiecksbock erlaubt ein ermüdungsfreies Sitzen über längere Zeit und bietet zwei Möglichkeiten: sitzend aufgelegt nach allen Richtungen schießen und im Stehen ziehendes Wild zu erlegen.

Die beiden beweglich angebrachten Stützstreben werden beim Transport angeklappt und sind so nicht hinderlich. Bei einem Gewicht von nur rund 40 Kilogramm (Höhe zwei Meter) kann der Dreiecksbock auch über längere Strecken getragen werden. Die Grundfläche dieses Ansitzbockes bildet ein gleichseitiges Dreieck von 1,20 Meter Seitenlänge. Der Dreiecksbock bietet damit dem Jäger neben ausreichend Platz auch eine große Bewegungsfreiheit. Die Bauzeit beläuft sich auf ungefähr zwei Mannstunden.

Alle vorgestellen Ansitzböcke können durchaus auch bei der Einzeljagd eingesetzt werden. So kann man beispielsweise schnell reagieren, wenn in einem mit jagdlichen Einrichtungen nicht erschlossenen Revierteil ein Bock bestätigt wurde oder im Feld Wildschäden zu verhüten.Foto: Alfred Linnebacher

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