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Saugünstige Optik: Leupold VX-R 1,25–4 x 20

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Mit der VX-R-Serie will Leupold den Geschmack des europäischen Jägers treffen und preislich in der Mittelklasse bleiben. Die Zielfernrohre haben den Leuchtturm links und schalten den roten Punkt über einen Bewegungsmelder ab.

Von Norbert Klups

 

Leupold VX-R 1,25–4 x 20. (Foto: Norbert Klups)
Leupold VX-R 1,25–4 x 20. (Foto: Norbert Klups)
Bei der neuen VX-R-Serie ist die Leuchteinheit nicht hinten auf dem Okular aufgesetzt, sondern, wie von europäischen Gläsern gewohnt, links am Mittelrohr als dritter Turm platziert. Dieser Turm fällt sehr flach aus und verleiht dem Glas eine elegante Form. Die Steuerung des Leuchtpunktes erfolgt über einen Druckknopf, und die Helligkeit des Leuchtabsehens reicht in 8 Stufen von einem sehr dezenten Dämmerungsleuchtpunkt bis zum hellen Tageslicht-Leuchtabsehen.
Leupold benutzt für die Darstellung des Leuchtpunktes ein Glasfaserkabel, dessen Ende so geformt und poliert wurde, dass ein sehr heller Leuchtpunkt möglich ist. Gerade das ist bei einer Drückjagd-Optik wichtig.
Um den Falschlichtanteil zu senken, wurden die Linsenränder bei den VX-R-Modellen geschwärzt. Die äußeren Linsen sind mit der Leupold Diamond Coat-Beschichtung versehen, die sehr kratzfest ist und das Reinigen erleichtert. Regen perlt ab und hinterlässt keine Schlieren.
Die VX-R-Modelle sind mit einem Bewegungsmelder ausgestattet, der das Leuchtabsehen automatisch in den Schlaf-Modus versetzt, wenn das Zielfernrohr 5 Minuten lang nicht bewegt wurde. Sobald eine Bewegung erfolgt, wird das Leuchtabsehen sofort wieder aktiviert.
 


Robust und kompakt

 

Das 1,25–4 x 20 VX-R ist nur 240 Millimeter lang und wiegt lediglich 330 Gramm. Damit beeinflusst es die Balance einer Drückjagdwaffe kaum. Probleme kann es aber mit der Baulänge geben, wenn das Glas auf einen Repetierer mit langem Magnumsystem montiert werden soll. Hier muss dann eventuell ein Vorderfuß mit sehr langer Kröpfung eingesetzt werden. Das sieht nicht so schön aus.
Das Testglas wurde auf eine Sauer & Sohn-Selbstladebüchse Modell 303 montiert. Hier gab es mit der verwendeten Isi-Mount-Montage keine Probleme.
Neu ist die Bestückung des Umkehrsystems mit Doppelfedern. Wo früher eine Feder dafür sorgte, dass die innenliegenden Linsen nach der Rückstoßbelastung wieder exakt in die Ausgangsposition gelangen, tun das jetzt 2 Blattfedern aus einer Beryllium-Kupfer-Legierung. Bei starken Kalibern beruhigend. Noch beruhigender ist allerdings der große Augenabstand, der je nach eingestellter Vergrößerung zwischen 84 und 106 Millimetern liegt.
 

 


Absehen

 

Das Absehen Firedot 4 ist in Europa gebräuchlich. Andere, auch ballistische, sind lieferbar. (Foto: Hersteller)
Das Absehen Firedot 4 ist in Europa gebräuchlich. Andere, auch ballistische, sind lieferbar. (Foto: Hersteller)
Das Testglas war mit einem Firedot 4-Absehen ausgestattet – also einem deutschen Absehen 4 mit Leuchtpunkt. Bei diesem Typ wird die Absehenverstellung auch metrisch beschriftet. Pro Klick verstellt sich das Absehen auf 100 Meter um einen Zentimeter. Auch die Dioptrienverstellung ist typisch europäisch: Das Glas lässt sich über eine Umdrehung ohne Konterschraube blitzschnell scharf stellen. Das Okularende ist mit einem weichen Gummiring bestückt.
Das Einschießen der Testwaffe war durch die gut folgende Absehenverstellung kein Problem. Das VX-R wurde hauptsächlich im Schießkino getestet. Hier lässt sich ein Drückjagdzielfernrohr in verschiedenen Situationen und Lichtverhältnissen ausprobieren.
Das Leupold VX-R zeigte ein sehr scharfes und farbneutrales Bild. Der Kontrast ist sehr gut und das Bild bis in den Randbereich hinein scharf. Transmission ist bei einer Drückjagdoptik kein Thema, und dass ein 20-mm-Objektiv nicht für schlechtes Licht geeignet ist, versteht sich von selbst.
Wesentlich interessanter ist das Sehfeld. Hier liegt das Testglas bei nur 22,9 Metern auf 100 Meter in der kleinsten Vergrößerung. Auf Schießkinodistanz, also 25 Meter, bleiben da weniger als 6 Meter übrig. Das reicht nicht, um die ganze Leinwand zu überblicken, die bei den meisten Kinos 8 bis 10 Meter breit ist.
Schießkino und Jagd sind jedoch zwei Paar Schuhe, und viele Drückjagdschützen stellen die Vergrößerung ihrer Optiken lieber etwas höher ein. Das Ziel ist dann näher und der Schuss präziser.
 

 


Resümee

 

Das Batteriefach ist im linken Turm, der sehr flach gehalten ist. Die Absehenverstellung ist mit metrischen Maßen ausgestattet. (Werkfoto)
Das Batteriefach ist im linken Turm, der sehr flach gehalten ist. Die Absehenverstellung ist mit metrischen Maßen ausgestattet. (Werkfoto, Norbert Klups)
Das Leupold VX-R 1,25-4×20 hat alles, was der europäische Jäger von einem modernen Drückjagdzielfernrohr erwartet. Die Leuchteinheit sitzt links am Mittelrohr und die Dioptrienverstellung am Okularende. Das gewohnte Absehen 4 mit Leuchtpunkt kann geordert werden, hier ist die Absehenverstellung metrisch beschriftet. Komfortabler Augenabstand und randscharfes Bild – bei Leupold Standard. Über Schussfestigkeit muss man bei modernen Zielfernrohren nicht mehr reden.
Dazu wird noch eine pfiffige Abschaltung des Leuchtpunktes über einen Bewegungsmelder mitgeliefert. Einzig beim Sehfeld kann das VX-R nicht mit Zeiss, Swarovski, Schmidt & Bender und Kahles mithalten. Deren Drückjagdgläser fangen bei 1- oder 1,1-facher Vergrößerung an und liefern deutlich mehr Überblick.
Punkten kann das Glas für den deutschen Geschmack dafür beim Preis. Für 649 Euro ist keine Konkurrenz in Sicht. Für diesen Preis bietet Leupold eine erstklassige Drückjagdoptik.
 

 

 


 

Vorteile
+ leicht und kompakt
+ helles Leuchtabsehen
+ Dioptrienschnellverstellung
+ helles, randscharfes Bild
+ preisgünstig
Nachteil
– kleines Sehfeld
 

 

 


 

Technische Daten

Hersteller: Leupold & Stevens, USA
Modell: VX-R 1,25-4 x 20
Vergrößerung: 1,25- bis 4-fach
Objektivdurchmesser: 20 mm
Mittelrohrdurchmesser: 30 mm
Augenabstand: 106–84 mm
Absehenverstellung pro Klick: 1 cm auf 100m
Sehfeld: 22,9 m auf 100 m
Absehen: 4 Firedot
Batterie: 3-Volt-Lithium
Länge: 240 mm
Gewicht: 330 g
Preis: 649 Euro

 

 

 


 

 

 

 


 

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