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Bauanleitung Hochsitz: 2 Mann – 1 Tag – 1 Hochsitz

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Eine offene Kanzel zu bauen, ist keine Zauberei. Mit folgender Bauanleitung ist es möglich, eine wetterfeste, offene Kanzel zu zweit an einem Tag zu errichten – vorausgesetzt, dass einige Materialien bereits zugeschnitten zur Verfügung stehen. Besondere technische Hilfsmittel braucht man nicht.

Von Wildmeister Werner Siebern (Fotos: Beate Siebern)

 

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Hochsitzständer

Es wird wenigstens eine quadratische Fläche von 4 x 4 Meter benötigt, um die Kanzel zu errichten. Gestrüpp und Brennnesseln werden mit einer Heppe oder Sense entfernt.
Nun legt man die Standpunkte für die Ständer fest. Die vier Mittelpunkte der Ständer bilden ein Quadrat von 1,60 x 1,60 Meter. Hat man in der Schule aufgepasst, kann man das Quadrat mit dem „Satz des Pythagoras” kontrollieren. Ansonsten verwendet man einen Tischlerwinkel und verlängert die Schenkel mit geraden Brettern. Beide Methoden führen zum gewünschten Erfolg und somit zum rechten Winkel.
Für die Ständer an den ermittelten Punkten vier Löcher im Boden vorbereiten. Der Trick dabei ist, die Tiefe der Löcher am ersten Loch auszurichten. Dadurch wird erreicht, dass der Fußboden der Kanzel waagerecht ist. Falls man den Hochsitz in einer Hanglage errichtet, kann es sein, dass die oberen Löcher 50 cm tief sind, die unteren Löcher dagegen nur 5 cm.
Ist das erste Loch fertig, zwei gleich lange Kanthölzer und die lange Wasserwaage zu Hilfe nehmen. Ohne lange Wasserwaage wird zum Ausrichten ein gerades Brett benutzt, auf das man die kurze Wasserwaage legt.
Das erste Kantholz senkrecht ins erste Loch halten. Das zweite Kantholz ebenfalls senkrecht ins zweite Loch. Die lange Wasserwaage zeigt, ob das zweite Loch tiefer werden muss oder ob bereits zu tief gegraben wurde. Auch die folgenden beiden Löcher nach dem ersten Loch ausrichten. So wird die Fehlerquote gering gehalten. Den Fußboden in den Löchern feststampfen. Im Normalfall sind die Erdlöcher etwa 50 cm tief.
Bereits jetzt muss man wissen, von wo aus der Aufstieg in den Hochsitz erfolgen soll. Zwei Ständer sind 20 cm kürzer als die anderen. Daraus ergibt sich später der Dachneigungswinkel. Die Seite mit den beiden langen Ständern nennen wir: vorn. Die Seite mit den kurzen Ständern nennen wir: hinten. Den Einstieg für den Hochsitz legt man für vorn fest. Hier hat man mehr Platz für den Einstieg. Ein seitlicher Einstieg ist aber auch möglich.
Die Oberkante für die Fußbodenbalken wird auf 350 cm ab Unterkante der Ständer festgelegt. Diese Messung mit einem Bandmaß machen, da das genauer ist als mit dem Zollstock. Die Stellen sind mit dem Bleistift zu markieren.
Nun werden die ersten beiden Ständer vor die beiden hinteren Löcher platziert. Ein Kantholz mit den Maßen 10 x 12 x 130 cm von unten an die Markierungen legen. Dazu die Ständer so ausrichten, dass das Kantholz mit den Seiten der Ständer abschließt und diese nicht überragt. Darauf achten, dass die Verjüngung des Abstandes zwischen den Ständern gleichmäßig ist. Mit Bleistift oberhalb und unterhalb des Kantholzes einen Strich auf die Ständer zeichnen.
 

 

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1. Mit der Motorsäge innerhalb der Markierungsstriche Einschnitte von zirka 1,5 cm Tiefe machen. Daraufhin etliche Schnitte der gleichen Tiefe kreuz und quer zwischen diesen beiden Einschnitten absägen. Schlussendlich hat man zwischen den ersten Schnitten das ganze Material bis in eine Tiefe von 1,5 cm ausgespart. Dieselbe Arbeit kann auch mit der Handsäge und einem Stechbeitel durchgeführt werden.
 

 

 

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2. In die vorbereiteten Aussparungen der beiden Ständer werden die Fußbodenbalken genagelt.
 

 

 

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3. Da der Fußbodenbalken innen liegen soll, muss man zu zweit die Ständer umdrehen, so dass der Fußbodenbalken unter den Ständern liegt. Ständer wieder so ausrichten, dass sie vor den hinteren Löchern liegen. In die Löcher 2 Bretter stellen, damit später beim Aufrichten der Ständer keine Erde in die Löcher fällt und so das Messergebnis verändert.

 

 

 

die ersten beiden Stützstreben mit je einem Nagel befestigen

4. Bereits jetzt die ersten beiden Stützstreben mit je einem Nagel befestigen – mit dem dünnen Ende unterhalb des Fußbodenbalkens. Beide müssen außerhalb der Ständer liegen.

 

 

 

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5. Zu zweit die Ständer gleichmäßig aufrichten. Dabei werden die Streben automatisch mitgezogen. Seitliches Umkippen muss verhindert werden. Die Streben so weit aufrichten, dass sie fast senkrecht stehen. Dann links und rechts der Ständer 2 Hilfsstreben annageln, die verhindern, dass die Ständer seitlich umkippen. Später werden diese Hilfsstreben wieder entfernt. Deswegen die Nägel nicht völlig einschlagen.
Die nächsten beiden Ständer vor die vorderen Löcher legen. Erneut eine Markierung bei 350 cm ab Unterkante machen, den zweiten Fußbodenbalken anlegen, genau anzeichnen und die Aussparung mit der Motorsäge oder dem Stechbeitel schaffen. Nun den Fußbodenbalken aufnageln. Diesmal braucht man die Konstruktion nicht umdrehen, da der Fußbodenbalken bereits in der richtigen Lage ist. Streben diesmal nicht anbringen. Statt dessen innerhalb der Ständer links und rechts bereits die 2 ersten Fußbodenbohlen aufnageln. Dafür nur je 1 Nagel nutzen und die Kopfenden der Fußbodenbohlen mit der Außenkante der Ständer abschneiden lassen. Sie überragen also den Fußbodenbalken um etwa 10 cm.
 

 

 

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6. Bitte unbedingt vergewissern, dass die ersten beiden Streben bereits so fest stehen, dass sie nicht mehr wegrutschen können. Falls sie zu weit ausladen, etwas abkürzen. Vorsicht beim Kürzen! Nicht zuviel abschneiden, die Streben sollen ausladend stehen und so den Hochsitz besser abstützen.
An den ersten Fußbodenbalken bereits eine Aluleiter lehnen. Sie ist wichtiges Hilfsmittel beim Kanzelbau. Die vorderen Löcher mit aufrecht stehenden Brettern gegen herabfallendes Erdreich sichern, die beiden Ständer aufrichten. Sie werden über den senkrechten Punkt hinaus aufgerichtet, so dass die beiden Fußbodenbretter bereits zwischen den zwei anderen Ständern auf dem ersten Fußbodenbalken liegen.
Einer der Kanzelbauer bleibt am Boden. Er hält die Konstruktion aufrecht. Der andere klettert behände die Aluleiter hinauf – ausgerüstet mit Hammer und Nägeln. Die beiden Bretter werden festgenagelt. Nun kann es sein, dass die Fußbodenform noch nicht quadratisch ist. Zu diesem Zeitpunkt ist das noch nicht dramatisch.

 

Fußboden & Streben

Nun alle Bohlen auf dem Fußboden auslegen. Zwischen ihnen sollen Ritzen von ca. 1 cm sein, damit Schlagregenwasser leichter ablaufen kann. Erst nach dem Ausrichten die Bohlen aufnageln und damit den Fußboden in eine quadratische Form bringen. Es stabilisiert den Fußboden sehr, wenn in der Mitte des Bodens alle Bretter oder Bohlen nochmals miteinander verbunden sind. Da das im Innern des Hochsitzes stört, geschieht dies von unten. Der Unterzug wird mit einer Stange von unten an den Fußboden gedrückt, während von oben genagelt wird. Das Gewicht verteilt sich auf alle Bretter, selbst wenn man nur auf ein Brett tritt (siehe 13.).
Zu zweit die restlichen Streben anbringen. Oben muss noch nicht alles schön gerade sein. Wichtig ist, dass alle acht Streben unterhalb der Fußbodenbohlen angenagelt werden. Die Streben sind so lang, dass sie weit ausladen. Nur so bekommt man die nötige Stabilität gegen Stürme. Es kann durchaus sein, dass manche Strebe sich nicht außerhalb der Ständer anbringen lässt, ohne dabei den Kontakt zum Ständer zu verlieren. Einige Streben sind von Natur aus nicht gerade. Durch Drehen kann man sie in die richtige Position bringen. Manchmal muss man auch eine Strebe an der Innenseite der Ständer entlang führen, weil es nicht anders geht. Das ist aber nur eine Notlösung. Besser ist es, eine Strebe ohne Kontakt zum Ständer im unteren Bereich anzunageln. Den Kontakt stellt man später durch ein eingenageltes Rundholz her.
Nach dem Annageln der Streben werden die überstehenden Teile oben abgesägt. Schließlich sind die Streben, je nach Gelände, unterschiedlich lang.
 

 

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7. Erst, wenn alle Streben angebracht sind, den Hochsitz mit Hilfe der Streben gleichmäßig ausrichten. Darauf achten, dass die leichte Neigung der Ständer nach innen von allen vier Seiten aus gleich ist. So kommt es automatisch zu einem waagerechten Fußboden. In jedem Fall ist an den Streben zu ziehen, um die Ausrichtung zu erreichen.

 

 

 

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8. Ist das Ergebnis des Ausrichtens zufriedenstellend, die Enden der Streben leicht in den Boden einlassen. Dabei jede Strebe mit einem flachen Stein unterstützen. So bekommt der Hochsitz Stabilität. Die Streben auch unten an den Ständern festnageln.
Es wird darauf verzichtet, die Streben an ihrem Kreuzungspunkt zusammenzunageln, weil leichte Elastizität des Hochsitzes bei Sturm durchaus wünschenswert ist.
Die Löcher, um die Ständer herum, nicht mit Erde, sondern mit kleinen Steinen auffüllen. So werden die unteren Stücke der Ständer auf Dauer etwas belüftet.
 

 

 

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9. Es ist wichtig, sich zu entscheiden, ob die Leiter links oder rechts angelegt wird. Befindet sich der Einstieg links, kommt die Sitzbank nach rechts neben den Einstieg, sonst umgekehrt. Das ist entscheidend für die Hauptblickrichtung, mit der wir den Hochsitz nutzen wollen.
Die Leiterholme an den vorgesehenen Einstieg anlegen. Man wählt den gewünschten Winkel und unterlegt sie am Boden mit flachen Steinen. Der Abstand der Leiterholme zueinander beträgt außen 60 cm. Nun die erste Leitersprosse 27 cm über dem Boden aufnageln. Die Sprosse einseitig annageln, mit der Wasserwaage ausrichten und die andere Seite annageln.
Nun auf einen Holm im Abstand von 27 cm Markierungen setzen. Die nächsten Sprossen auf dieselbe Weise anbringen. Die Markierungen zeigen stets die Oberkanten der Sprossen. So arbeitet man sich bis nach oben vor. Zur Sicherung der Sprossen senkrecht kurze Kantholzstücke auf die Holme nageln. Dadurch erspart man sich, Aussparungen in die Leiterholme zu sägen. Hier würde sich nur Feuchtigkeit sammeln und auf Dauer das Material schwächen. Leitersprossen und Sicherungshölzer mit einer guten Lasur vor dem Verrotten schützen.
Die Mitte der Leiter links und rechts mit kurzen Rundhölzern verstreben. Von den Leiterholmen aus führt man sie zu den Ständern und Streben des Hochsitzes.
 

 

 

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10. Für die Einstiegsöffnung die beiden Ständer ganz oben über dem Einstieg verbinden. Dann ein senkrechtes Rundholz einnageln, das für den Einstieg oberhalb der Leiter etwa 70 cm Platz lässt. Oben wird es an der neuen Verbindung befestigt.

 

 

 

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11. Unten das Rundholz an den Fußbodenbalken und neben den rechten Leiterholm nageln. Dazu ein Stück des Fußbodens aussparen.

 

 

 

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Dach

12. Das Dach am Boden vorbereiten. Die Schalbretter auf die Länge von 140 cm kürzen und auf ebenem Boden auslegen. Es muss ein Quadrat von 140 x 140 cm entstehen. Damit die Bretter zusammenhalten, an den Kopfseiten 2 Schalbretter von 140 cm Länge aufnageln.
Nun ist das Dach noch relativ leicht. Mit Hilfe eines Strickes zieht der Stärkere das Dach nach oben. Das „Bodenpersonal“ unterstützt die Aktion von unten. Sobald das Dach oben ist, hebt man es hoch und legt es auf die Ständer. Hier Dach so ausrichten, dass möglichst alle Seiten gleichmäßig überstehen. Da die Ständer naturgewachsen sind, ist das nur annähernd möglich.
Jetzt außen an die Ständer die lange Wasserwaage oder ein gerades Brett legen und mit dem Bleistift einen Strich entlang der Innenseite ziehen. Achtung: Das Dach darf dabei nicht verrutschen! Auch auf der anderen Seite diese Markierung machen. Bevor das Dach am Seil wieder heruntergelassen wird, noch eine Markierung für das Dachgefälle machen, etwa ein H für hoch oder ein T für tief.
Die beiden Kanthölzer von 6 x 4 x 140 cm neben den Markierungsstrichen aufnageln. Sie werden später, als Unterseite des Daches, genau neben den Ständern liegen und an diese genagelt werden. Jedes Dachbrett wird an die Kanthölzer genagelt, das gibt Stabilität.
Nun Dach umdrehen, Dachpappe aufnageln. Dachpappe hat meist eine Breite von 100 cm. Also 2 Stücke à 170 cm abschneiden. Zunächst die untere Pappe aufnageln. An der Markierung lässt sich ja die Gefällerichtung erkennen. Die obere Pappe aufnageln und an den Seiten der Bretter die umgebogene Pappe mit Pappnägeln festnageln, ebenso auf dem Dach. Alternativ kann man auch an den Seiten Leisten und auf dem Dach 3 Schalbretter aufnageln. Bei Sturm ist das haltbarer. Das Dach nun wieder hinauf.
 

 

 

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13. Oben angekommen, zunächst das Dach aus der Mitte über die beiden vorderen Ständer schieben. Dann anheben und es über die hinteren Ständer ziehen. Bitte darauf achten, dass der Dachüberstand vorn und hinten etwa gleich ist! Wenn gut gemessen wurde, liegen die Kanthölzer des Daches fest an den Ständern an. Die Kanthölzer an die Ständer nageln, das Dach ist sicher befestigt.

 

 

 

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Verkleidung

14. Die Verblendbretter – bis zur Gewehrauflage – vom Hochsitz aus annageln. Das erste Brett, über dem Fußboden, mit Hilfe der Wasserwaage ausrichten. Die anderen Bretter einfach darüber nageln. Dazu die Länge jedes Brettes ausmessen oder die Bretter annageln und sie mit der Säge passend absägen, am Ständer entlang.
Die Höhe der Gewehrauflage richtet sich nach der Landschaft. In ebenem Gelände kommt man rings herum mit einer Auflagenhöhe von 100 cm bestens zurecht. Dieser Wert ist übrigens für die meisten Jäger passend. Hat man aber hängiges Gelände, ist die Gewehrauflagenhöhe anzupassen. Hangaufwärts muss sie höher sein, hangabwärts niedriger. Zur Sicherheit auf jeden Fall über das letzte Brett ein Lärchenrundholz an die Ständer nageln. So kann man sich bedenkenlos an die Brüstung lehnen.
Die Verblendung unterm Dach ist wichtig. Man bringt sie mit Hilfe der Aluleiter an. Vorher auf jeden Fall alle Bretter passend schneiden. Auch hier bestimmt die Landschaft die Anzahl der Bretter. Die lichte Höhe zwischen Gewehrauflage und oberer Verblendung sollte etwa 30 cm betragen.
 

 

 

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15. Es gibt ein kurzes und ein langes Kantholz für die Sitzbank. Das lange innen an die Ständer nageln, gegenüber vom Einstieg. Das kurze neben den Einstieg an einen Ständer und ans Einstiegsrundholz. Die Oberkante des Kantholzes soll 42 cm über dem Fußboden liegen. Nach dem Aufnageln der Sitzbretter beträgt die Sitzhöhe 44 cm. An einem der Ständer macht man sich dazu eine Markierung. Jetzt zunächst die eine Seite des Kantholzes annageln, die Wasserwaage auflegen und die andere Seite des Kantholzes annageln. Das Maß wird mittels der Wasserwaage auf die gegenüber liegende Seite übertragen. Ist der Fußboden genau waagerecht
geraten, kann man auch einfach alle vier Punkte vom Fußboden aus messen.
Die Sitzbretter werden aufgenagelt und noch eine Rückenlehne angebracht, wie auf dem Bild ersichtlich. Damit die Sitzbretter sich nicht durchhängen, sie in der Mitte, von unten, mit einem kurzen Brett verbinden. So verteilt sich die Last stets auf alle Bretter.
Am Einstieg einseitig noch ein kleines Rundholz als Gewehrauflage befestigen. Es lässt sich hochklappen.
 

 

 

Tipps

Die Längen der Kanthölzer müssen möglicherweise an unser Bauwerk etwas angepasst werden. Das liegt daran, dass die Ständer oft nicht gerade gewachsen sind. Dadurch ergeben sich Abweichungen. Die Längen der Ständer sind aber unbedingt einzuhalten.
Der Transport des Materials kann mit einem Geländewagen und einem großen Pkw-Anhänger erfolgen. Spanngurte aus dem Baumarkt sichern die Ladung. Die rote Fahne nicht vergessen!
Auch wenn Hochsitzbau einfach ist – bitte nie vergessen: Klasse statt Masse! Nur an den wichtigen Stellen im Revier werden solche Bauwerke errichtet.

Standortwahl

Eine Kanzel sollte wenigstens eine Pachtperiode überdauern, also neun bis zwölf Jahre lang halten: Für die tragenden Ständer und Streben werden Lärchenstangen verwendet. Diese halten erheblich besser und länger als Fichten- oder Kiefernstangen. Wenn man jährlich unter der Kanzel den Aufwuchs, Gras oder Brennnesseln, entfernt, hält der Hochsitz auch zwei Jagdperioden aus.
Unter diesem Aspekt wird der Standort gewählt. Eine neu angelegte Kultur im Wald ist bereits nach vier bis fünf Jahren zugewachsen. Hier ist man mit einer Ansitzleiter besser bedient. Denn die ist leicht an einen anderen Platz zu versetzen.
Vor dem Hochsitzbau ist ein Gespräch mit dem Grundbesitzer zu führen. Es gibt zwar in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Regelungen, jedoch ist das Gespräch stets wichtig. In aller Regel kann der Grundbesitzer die Genehmigung für den Kanzelbau nicht verweigern, wenn man darauf achtet, dass er in seiner Landnutzung nicht eingeschränkt ist. Ansonsten wird man den Landwirt überzeugen, dass auch er von der Jagdausübung an diesem Ort profitiert. Es gilt die alte Regel: Besser miteinander als gegeneinander!
 

 

 

Materialliste

Werkzeugliste

2 Zimmermannshammer
1 schwerer Hammer
1 Wasserwaage, kurz
1 Wasserwaage, lang
1 Motorsäge oder ein Stechbeitel
1 Bügelsäge (mit scharfem Blatt)
2 Zollstöcke
2 Bleistifte
1 Bandmaß
1 Farbpinsel
1 Spaten
1 Sense und/oder Heppe
1 Aluleiter (min. 4 Meter)
1 Seil (6 Meter)

 

 

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