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Polizei klärt am Fernfahrerstammtisch über ASP auf

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Die Autobahnpolizei Sittensen informiert, im Rahmen von Kontrollen und Streifenfahrten, derzeit gezielt osteuropäische Fernfahrer über die Gefahren der Afrikanischen Schweinepest (ASP).

Diese spezielle und brisante Problematik war auch die Überschrift des Fernfahrerstammtisches der Polizeidirektion Lüneburg, am vergangenen Mittwochabend. Begleitet von einem Fernsehteam des NDR, sprach das Moderatorenteam im Vorwege gezielt Fernfahrer aus den osteuropäischen Ländern an und händigte diesen ein vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erstelltes Infoblatt aus. Mit diesem in 6 Sprachen übersetzten Flyer sollen Fernfahrer bzgl. des Umganges mit mitgebrachten Speisen und deren Reste sensibilisiert werden.

Im Laufe des Abends berichtete und veranschaulichte Herr Dr. Markus Wendt, Veterinär des Landkreises Rotenburg, anhand eines interessanten Vortrags zu dieser Krankheit und stellte den Verlauf der Ausbreitungsroute dar.

Flyer ASP
In 6 Sprachen soll der Fleyer möglichst vielen Fernfahrern die Möglichkeit geben, sich zu informieren (Fotos: Polizeiinspektion Rotenburg)

Im Jahr 2007 sei dieser Virus erstmalig in Georgien entdeckt worden und habe sich dann über Russland, die baltischen Staaten bis nach Polen und Tschechien ausgebreitet. Im Rahmen der Ursachenforschung sei deutlich geworden, dass diese Geschwindigkeit und stellenweise weiten Sprünge, menschlichen Ursprungs sind. So sei festzustellen gewesen, dass die Verbreitung der Tierkrankheit mit den Truppenverlegungen der russischen Armee aus der Grenzregion zu Georgien, als auch Handelsrouten auf dem Landweg einhergingen.

Bei dem Virus handele es sich um einen „harten Gegner“ da die Sterberate bei infizierten Tieren bei 100% liege. Man forsche bereits seit längerer Zeit an einem Impfstoff, um Schweine dagegen zu immunisieren, bislang leider ohne Erfolg, so Dr. Wendt.

Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, habe man in Zusammenarbeit mit weiteren Landkreisen ein Konzept entwickelt. So seien entsprechende Vorkehrungen getroffen worden, so dass man dieser „Mammut-Aufgabe“ mit entsprechenden Maßnahmen gegenüber treten können. Diese Vorbereitungen seien dringend erforderlich gewesen, da nach derzeitigem Kenntnisstand eine Kontrolle über den Virus, wenn er erst einmal Fuß gefasst habe, nur sehr schwer bis gar nicht möglich sei. Aufgrund der sauberen und hygienischen Tierhaltung in Deutschland, bei welcher keine Lebensmittelreste an Schweine verfüttert werden dürfen, sei jedoch eher von einem geringem Ansteckungsrisiko auszugehen. Denn ein Infizieren erfolge überwiegend durch direkten Blutkontakt, bzw. durch das Verfüttern kontaminierter Lebensmittel, wusste Dr. Wendt zu berichten.

Warum der Fernverkehr in den Fokus der Präventionsmaßnahmen rücke, konnte durch die Moderatoren und Herrn Dr. Wendt kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden. Die aktuellen Forschungen zur Ausbreitung gehen davon aus, dass der internationale Güterverkehr eine der wahrscheinlichsten Möglichkeit dafür ist. Gerade in diesem Bereich werden sehr weite Strecken zurückgelegt und durch mitgebrachte Lebensmittel, deren Reste auf dem Transportweg – zum Teil an Rastplätzen und in der freien Natur – entsorgt werden, könne der Krankheitserreger somit auch nach Deutschland gelangen. Daher bittet der Landkreis Rotenburg und die Polizei darum, die Hinweise des Merkblattes zu beachten und die Information weiterzutragen.

PM

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