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Raubwildbejagung, Teil VII – Rausgedrückt und abgedrückt

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Die Jagdsaison neigt sich dem Ende zu. Doch noch immer schnüren viele Füchse durchs Revier. Der motivierte Niederwildheger lädt noch einmal zum Raubwild-Riegler.

 

Das Drücken oder Riegeln auf den Fuchs findet nur mit wenigen Jägern und Treibern statt. Beide Jagdarten bieten sich besonders im Januar und Februar an. In diesen Wochen sind die Füchse aufgrund der Ranzzeit noch in den späten Morgen- und schon in den frühen Nachmittagstunden auf den Läufen.
 
Liegt Neuschnee und wurde durch Abspüren festgestellt, dass Reineke in einer Dickung, Schonung, Gras-, Schilf-, Sumpf- oder Moorfläche steckt, winkt Beute. Der oder die Schützen werden an den (im Schnee erkennbaren) Pässen postiert.
 
Reineke versucht immer, vorhandene Strukturen zur Deckung auszunutzen, um im Falle einer Gefahr, heimlich und leise in der nächsten Deckung oder seinem Bau zu verschwinden. Pässe liegen deshalb meist zwischen zwei Dickungen,  Waldrändern und angrenzenden Feldgehölzen. Aber auch zwischen Schilfeinständen, Heckenstreifen, entlang von Bachläufen oder an Dickungsrändern.
 
Freie Flächen werden nicht abgestellt, da der Fuchs diese bei der Flucht eher meidet.
 

 

Raubwild
Mit Ruhe zum Erfolg: Verhält sich der Jäger am Stand diszipliniert,winkt Beute
Treiben im Zickzack
 
Angestellt wird grundsätzlich gegen den Wind, gedrückt wird in Windrichtung. Der anschnürende Fuchs darf  keinesfalls die Spur des vorstehenden Schützen kreuzen oder von ihm Wittrung bekommen. Das Drücken oder Riegeln wird nicht an- und abgeblasen. Die ortskundigen Treiber beginnen, nachdem die Schützen ihre Stände eingenommen haben, zeitgleich langsam und leise mit der Arbeit.
Die natürlich entstehenden Geräusche, wie Knacken eines Astes, Streifen an Zweigen, Rascheln von Blättern, reichen aus, um Reineke auf die Läufe zu bringen. Alleine das Knirschen der Schritte im Schnee kann schon zum Erfolg führen.
Unterhaltungen und Zurufe unter den Treibern nutzt der Fuchs häufig, um sich überlaufen zu lassen und nach hinten davonzustehlen.
 
Es hat sich in der Praxis bewährt, dass sich die Treiber nicht ständig in einer Linie bewegen, sondern einen Zickzackkurs wählen. Dieses relativ lautlose Drücken veranlasst den Roten Freibeuter, langsam und ohne Argwohn, dafür aber häufig verhoffend und immer wieder nach hinten sichernd, den Schützen anzuschnüren.
Das Drücken ist wichtig, aber der Jagderfolg hängt in erster Linie vom Verhalten und der Disziplin der beteiligten Jäger ab. Unruhige und ungeduldige Weidgesellen sind hier absolut fehl am Platz.
 

 

Raubwild
Wenige Treiber und Schützen – das ist das Erfolgsrezept beim Riegeln auf den Fuchs
Im Voranschlag
 
Bei der Standwahl ist auf gute Sicht und freies Schussfeld zu achten. Nachdem der Stand im Erdsitz, Schirm oder auf dem Sitzstock vor einem Baum eingenommen wurde, stellt man sich sofort auf den Fuchs ein. Häufig erscheint er viel früher als erwartet.
 
Es werden sämtliche Bewegungen, Rauchen und Geräusche vermieden. Ständige Aufmerksamkeit und Schussbereitschaft, bei geringem Schussfeld am besten im Voranschlag, sind für den Erfolg unabdingbar.
 
Regungslos lässt der Jäger den anschnürenden Rotrock auf komfortable Schrotschussentfernung anlaufen. In Anschlag geht der Schütze erst unmittelbar vor Schussabgabe. Wenn es irgendwie geht, sollte auf den breitziehenden Fuchs geschossen werden. Die Wirkung ist so am besten. Keinesfalls spitz von vorn. Das geht meistens daneben, selbst wenn man trifft.
 
Anton Ganz
 

 

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