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VW Amarok – Arbeitstier mit kleinem Herz

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Allradantrieb, große Ladefläche, viel Leistung und jede Menge Platz in der Doppelkabine machen den neuen Pick-up interessant. Ein perfektes Auto fürs Revier?


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Amarok VW Wildbergen_Liese_550
Der Amarok beim Wildbergen nach der Jagd: praktisches Arbeitsauto im Revier. (Foto: Armin Liese)
Volkswagen hat mit seinem jüngsten Allrad-Spross der asiatischen Konkurrenz in Sachen Pick-up den Kampf angesagt. Gefertigt wird der Volkswagen aber nicht in Deutschland – seine Geburtsstätte ist Südamerika. Der Name stammt aus dem Norden des Kontinents: Der Amarok, in der Sprache der Inuit „Wolf“, ist ein bulliger Pick-up: Mit 5,25 Metern Länge und rund 2 Metern Breite und Höhe ein Hingucker auf Deutschlands Straßen. Als Antriebsvarianten stehen Heckantrieb, permanenter 4×4 (4MOTION) oder zuschaltbarer Allradantrieb mit Untersetzung zur Wahl. Die Zubehörliste bietet viele Extras an: von Unterfahrschutz über Alarmanlage bis hin zu Sitzheizungen und Parkpilot.
Wenig Hubraum

Im Testwagen werden einem Dieselmotor mit zwei Litern Hubraum, vier Zylindern und doppeltem Turbolader 163 Pferdestärken entlockt. Die Topmotorisierung. 400 Newtonmeter Drehmoment klingt überzeugend. In der Praxis kommt aber erst ab 2 000 Umdrehungen pro Minute Schub bei den Rädern an. Fürs Gelände und Anhängerbetrieb etwas spät. Der Verbrauch ist mit 7,9 Litern im Schnitt angegeben. Das sind Traumwerte für ein großes und schweres Arbeitsauto wie den Amarok. Um dies zu erreichen, braucht es viel Ehrgeiz zum Spritsparen auf der freien Landstraße bei 100 km/h. Bei Autobahnfahrten mit 130 km/h oder Strecken abseits der Straße werden über 10 Liter Diesel durch die Einspritzdüsen gedrückt. Der Luftwiderstand fordert Leistung. Die versprochene Reichweite von über 1 000 Kilometern mit 80 Litern Tankfüllung ist unrealistisch. Durchschnittsverbrauch im DJZ-Test war 10,4 Liter.
Geländewolf

In der Seitenansicht schaut der Amarok nach massig Bodenfreiheit aus. Die Schweller erscheinen so hoch, als könnten sie nie aufsetzen. Das Problem ist aber das Getriebe: Ein Blick unter den Pick-up beweist, der tiefste Punkt liegt deutlich darunter. Fast 13 Meter Wendekreis ist auf engen Waldwegen im Revier unpraktisch. Mit einer Wattiefe von 50 Zentimetern und einem vorderen Böschungswinkel von 28 Grad sind die Voraussetzungen für den harten Einsatz gegeben. Durch das extrem kurze Untersetzungsgetriebe, Offroad-ABS, Bergab- und Berganfahrhilfen und Hinterachsdifferentialsperre marschiert der Amarok zuverlässig durch dick und dünn. Obwohl die Serienbereifung kein richtiger Geländepneu ist, gab es weder im hohen Schnee noch im Matsch ernsthaft Probleme.
Viel Platz

Der Amarok hat ein Leergewicht von knapp zwei Tonnen, die dank kurzer Übersetzung bei entsprechend hoher Drehzahl dynamisch bewegt werden. Eine Zuladung von bis zu über einer Tonne bei entsprechenden Blattfedern an der Hinterachse ist ein Spitzenwert. Hinter der Doppelkabine bietet der VW eine mehr als 1,5 Meter lange Ladefläche. Darauf kann eine Europalette quer zwischen die Radhäuser geladen werden. Wem die Zuladung auf dem Auto nicht reicht, darf noch einen 2,8 Tonnen schweren Anhänger ziehen.
Fazit: Ein Pick-up mit guten Geländeeigenschaften, viel Platz in der Kabine und auf der Ladefläche und wuchtigem Auftritt. Ein schnörkelloses und funktionelles Cockpit mit ausreichend Komfort. Leider fehlt dem Motor Hubraum. Ein Automatikgetriebe ist bis jetzt nicht erhältlich. Wer sich einen Pick-up kaufen will, kommt in Zukunft um einen Besuch beim VW-Händler und eine Probefahrt im Amarok nicht herum.
Armin Liese

 

 


 

Amarok VW_Diekmann_550

VW Amarok 2.0 BiTDI

PS: 163
Allradantrieb: zuschaltbar
Länge: 5,25 Meter
Radstand: 3 095 mm
Wendekreis: 12,95 Meter
Tankinhalt: ca. 80 l
Verbrauch (DJZ-Test): 10,4 l / 100 km
Leergewicht: ca. 2.000 kg
Ladefläche: 2,52 Quadratmeter
Höchstgeschwindigkeit: 181 km/h
Abgasnorm Euro: 5
Preis (Diesel): ab 26.203 Euro
Preis Testwagen: 38.118 Euro

 

 

 

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