ANZEIGE

Zwei neue Rote: Burris Fast Fire gegen Meopta Meosight

23140


 

Das Burris Fast Fire und das Meopta Meosight haben sich grundsätzlich bewährt. Jetzt steht mit der „Generation II“ von beiden Herstellern ein neues Visier zur Verfügung.

Von Norbert Klups

 

Die Frontscheibe vom Meosight ist abgerundet. Die Frontscheibe des Burris ist unten gerade. (Foto: Norbert Klups)
Die Frontscheibe vom Meosight ist abgerundet. Die Frontscheibe des Burris ist unten gerade. (Foto: Norbert Klups)
Das Fast Fire II des amerikanischen Herstellers Burris (produziert wird das Visier in Japan) ist auf den ersten Blick leicht mit dem Docter Sight zu verwechseln. Der Aufbau ist identisch, und die Abmessungen sind mit  46 x 28,5 x 24 Millimetern fast gleich. Das Visier wiegt nur 25 Gramm. Die Leuchtintensität des roten Zielpunktes wird automatisch angepasst, und das kleine Visier kann mit einer schwarzen Kunststoffhaube abgedeckt werden. Sie dient dazu, das Visier in den Schlafmodus zu versetzen und natürlich auch als Transportschutz der Glasscheibe. Das Fast Fire II hat zusätzlich einen konventionellen Ein- und Ausschalter an der linken Gehäuseseite.
Die Verstellung erfolgt über zwei kleine Schlitzschrauben, durch die der Punkt in Höhe und Seite verändert wird. Als Hilfsmittel ist eine Justierscheibe beigelegt, durch die der mitgelieferte Schraubendreher gesteckt wird und auf der dann die Drehrichtung abgelesen werden kann. Sie hat eine feine Stricheinteilung. Nach dem Einschießen werden die Verstellschrauben durch Konterschrauben fixiert. Das Burris Fast Fire II ist auf 45 Meter parallaxefrei einjustiert. Der rote Zielpunkt deckt auf 50 Meter 5,8 Zentimeter ab.
Als Energiequelle wird eine Batterie CR 2031 benutzt, die durch den neuen Stromsparmodus bis zu fünf Jahre lang halten soll. Das Visier besteht aus einem Mix von Aluminium und rostfreiem Stahl und hat eine mattschwarze Oberfläche. Der Preis beträgt 359 Euro.
 


Meosight II

 

Zum Meopta Meosight II gehört ein großer, aufsteckbarer Kunststoffschutzbügel. (Foto: Norbert Klups)
Zum Meopta Meosight II gehört ein großer, aufsteckbarer Kunststoffschutzbügel. (Foto: Norbert Klups)
Das Rotpunktvisier von Meopta ist ebenfalls sehr kompakt, aber deutlich größer als das Burris. Die Tschechen haben nicht etwa eine leicht veränderte Version des Docter Sight produziert, sondern sich richtig Gedanken gemacht.
Die Abmessungen betragen 50 x25 x 32 Millimeter, und mit 52 Gramm ist es doppelt so schwer, wie das Fast Fire. Dafür ist es aber extrem robust. Ein Stahlbügel liegt über der Glasscheibe und bietet guten Schutz. Zusätzlich liefert Meopta noch einen aufsteckbaren Kunststoffschutzbügel mit, der vorn und hinten dachartig über die Sichtscheibe ragt. Die Anpassung des roten Leuchtpunktes geschieht hier nicht über eine Fotodiode, die sich an der Umgebungshelligkeit orientiert, sondern sie kann in fünf Stufen manuell eingestellt werden. Die zuletzt gewählte Helligkeitsstufe wird gespeichert, und nach dem Einschalten über den an der Frontseite angebrachten Druckschalter leuchtet die LED in dieser Stufe auf. Durch kurzes Betätigen der Drucktaste ändert sich die Helligkeit des Leuchtpunktes.
Wird lange gedrückt, schaltet sich das Gerät aus. Selbst eine automatische Abschaltung nach drei Stunden ist vorhanden. Bevor das Meosight II sich automatisch ausschaltet, blinkt die LED noch auf. Ein kurzer Druck auf den Schalter startet einen neuen, ebenfalls dreistündigen Lauf. Lässt die Batteriespannung nach, versetzt der Mikroprozessor den Leuchtpunkt in einen Blinkmodus. Das Meosight II ist auf 50 Meter einjustiert, und der rote Leuchtpunkt deckt etwa 4,5 Zentimeter auf 50 Meter ab.
Für das Einschießen wird keine Justierscheibe benötigt. Die beiden Verstellschrauben für Höhe und Seite sind mit Pfeilen für die Richtung der Treffpunktlageänderung und einer Strichskala versehen. Ein Teilstrich auf der Skala entspricht einer Verschiebung des Zielpunktes um 10 Zentimeter auf 50 Meter. Über Sicherungsschrauben, mit Lock gekennzeichnet, lassen sich die Verstellschrauben gegen unbeabsichtigtes Verstellen sichern.
Auch das Meosight hat den gleichen Abstand und den gleichen Durchmesser bei den Montageschrauben wie das Burris, so dass auch hier die gleiche Montage benutzt werden kann. Praktisch ist, dass die Befestigungsschrauben „verliersicher“ mit dem Visier verbunden sind und nicht herausfallen können. Meopta benutzt Inbusschrauben zur Befestigung und als Energiequelle dienen 2 Batterien CR 1632. Das Meosight kostet ebenfalls 359 Euro.
 

 


Verstellung

 

Das Fast Fire II von Burris und das Meosight II wurden zum Schusstest auf eine .404 Jeffery von Mauser montiert: Das Meosight II ist deutlich höher als das Minivisier von Burris. (Foto: Norbert Klups)
Beide Testvisierungen wurden auf eine .404 Jeffery von Mauser montiert: Das Meosight II (rechts) ist deutlich höher als das Minivisier von Burris. (Foto: Norbert Klups)
Reproduzierbare Einstellungen und Klickrastung dürfen bei einem Mini-Rotpunktvisier nicht erwartet werden. Etwas Geduld beim Einschießen ist schon notwendig. Das Burris, bei dem eine Einstellscheibe benutzt wurde, ist hier gegenüber dem Meopta etwas umständlicher. Beide Visiere ließen sich mit 10 bis 12 Patronen auf 50 Meter einschießen. Auf den Zentimeter kommt es durch die relativ große Zielabdeckung des Rotpunktes hier ja nicht an.
Jedes Visier wurde mit 50 Schuss belastet, um die Schussfestigkeit zu prüfen. Dazu wurden beide Visiere mit einer MaKlick-Montage von MAK auf eine Mauser M 03 PH Großwildbüchse im Kaliber .404 Jeffery montiert. Nach dem Schusstest zeigte sich bei keinem der Testkandidaten eine Änderung der Treffpunktlage. Schussfest sind damit beide.
Wichtig ist ein randscharfes, farbtreues Bild mit guten Kontrasten und möglichst wenig Reflexionen. Zudem sollte der rote Zielpunkt auch wirklich ein Punkt sein und kein Ei oder ein Stern mit ausgefransten Rändern. Von fünf Testpersonen wurden keine der beiden Visiere einheitlich als kreisrund bezeichnet.
Den hellsten Punkt hat das Meosight, wenn auf Stufe 5 geschaltet wird. Das Burrisist etwas schwächer, aber ebenfalls noch genügend hell.
Beide Visiere haben eine sehr gute Transmission und bilden farbneutral ab. Bei Gegenlicht traten beim Meosight II etwas mehr Reflexionen auf. Zudem fiel auf, dass durch die abgerundete Unterkante der Sichtscheibe das Sehfeld leicht eingeschränkt wird.
Die Hersteller bezeichnen ihre Visiere als wasserdicht. Konstruktiv gibt es aber große Unterschiede. Beim Burris liegen Batterie, Drähte und Anschlüsse an der Unterseite frei und werden nur durch eine Dichtung auf der Montageplatte geschützt. Beim Meopta ist das Batteriefach mit einem Schraubverschluss geschützt, und die Unterseite ist geschlossen.
Beide Visiere wurden über Nacht im eingeschalteten Zustand in einem Wassereimerversenkt. Sie brannten am nächsten Morgen noch. Das verschraubte Batteriefach des Meosight ist aber sicher zuverlässiger als die „offene“ Lösung von Burris.
 

 


Aus der Praxis

 

Das Meosight II ist an der Unterseite völlig geschlossen, das Batteriefach verschraubt, während beim Burris alles offen liegt. (Foto: Norbert Klups)
Das Meosight II ist an der Unterseite völlig geschlossen, das Batteriefach verschraubt, während beim Burris alles offen liegt. (Foto: Norbert Klups)
Die beiden Testvisiere wurden im Schießkino und während der Jagd eingesetzt. In der freien Natur zeigten sich beide Visiere ebenbürtig. Im Schießkino gefiel das Meopta mit seiner manuellen Leuchtpunktregelung besser. Das Fast Fire II ist deutlich kleiner und leichter und lenkt den Schützen durch die automatische Anpassung des Rotpunktes an die Umgebungshelligkeit nicht ab.
Wer häufig ins Schießkino geht, ist mit dem Meosight II besser bedient. Auch auf einer Großwildbüchse für den Einsatz im Busch macht es sich gut. Der aufsteckbare Kunststoffbügel schützt vor direkter Sonneneinstrahlung auf die Sichtscheibe.
Liegt der Einsatzbereich mehr bei heimischen Drückjagden, ist das automatisch regulierende Burris Fast Fire II bequemer und bietet durch seine gerade Unterkante der Sichtscheibe ein etwas natürlicheres Bild.
Fazit: Erstklassige Visiere für den schnellen Schuss auf Kurzdistanz sind beide.
 

 

 


 

Technik auf einen Blick

Modell                          Fast Fire II                            Meosight II
Hersteller                     Burris, USA                         Meopta, Tschechien
Abmessungen            46 x 28,5 x 24                           50 x 25 x 32
Gewicht                             25 g                                        52 g
Parallaxefrei                  auf 45 m                                    50 m
Abdeckung auf 50 m      5,8 cm                                      4,5 cm
Helligkeitsregelung     automatisch                           5 Stufen manuell
Wasserdicht                      ja                                             ja
Preis                              359 Euro                                  359 Euro
 

 

 


 

 

 

 


 

ANZEIGE
Aboangebot