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DDoptics-Zielfernrohr „Nachtfalke“ 2,5–15 x 50

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Die Firma DDoptics spuckt in ihrer Werbung große Töne: Zielfernrohre mit 6-fachem Zoom, beleuchtetem Absehen, Parallaxenausgleich und herausragender Optik zu einem Preis von unter 1 000 Euro. Stimmt da die Qualität?

Von Norbert Klups

 

DDoptics-Zielfernrohr Nachtfalke 2,5–15 x 50
Großer Zoom, kleiner Preis: DDoptics-Zielfernrohr Nachtfalke 2,5–15 x 50 (Foto: Norbert Klups)
Nachdem Swarovski mit der Z6i-Serie auf dem Zielfernrohrmarkt neue Maßstäbe gesetzt hat, versuchen auch andere Hersteller in diese Fußstapfen zu treten. Die Firma DDoptics ist Importeur von Zieloptiken, die in Japan gefertigt werden. Dort hat man sich darauf spezialisiert, Optiken nach den Wünschen der Auftraggeber zu fertigen. DDoptics befindet sich in guter Gesellschaft. Heute lassen etliche Firmen im mittelpreisigen Bereich bei japanischen Herstellern fertigen und fahren nicht schlecht damit, wie Vergleichstests von Marken wie Vixen, Nikon, Bushnell oder Burris gezeigt haben.
Das DDoptics-Zielfernrohr „Nachtfalke“ macht einen ordentlich verarbeiteten Eindruck und ist mit 648 Gramm auch nicht zu schwer. Die Gesamtlänge beträgt 360 mm. Der Parallaxenausgleich sitzt als dritter Turm links am
Rohrkörper und reicht von 50 Meter bis unendlich. Die Leuchteinheit ist hinten auf dem Okular platziert. Das 4er Absehen mit rot leuchtendem Mittelpunkt lässt sich in 11 Stufen dimmen.
Der Zoomring vor dem Okular deckt den gesamten Vergrößerungsbereich mit einer halben Umdrehung ab. Der Dioptrienausgleich ist als Schnellverstellung hinten am Okular platziert. Mit -3 dpt und +4 dpt ist der  Herstellbereich vergleichsweise üppig bemessen.
Die Absehenverstellung arbeitet im Klickmodus und verändert die Treffpunktlage um 0,7 Zentimeter auf 100 Meter. Sie lässt sich einfach durch Hochziehen der Kappe nullen. Der Mittelrohrdurchmesser beträgt 30 mm. Alles vertraute Daten, die zeigen, dass man in Japan mittlerweile weiß, wie ein Zielfernrohr für europäische Jäger aussehen muss.
 


Mechanik

 

Die Parallaxeverstellung ist in einem dritten Turm an der linken Rohrseite untergebracht. (Foto: Norbert Klups)
Die Parallaxeverstellung ist in einem dritten Turm an der linken Rohrseite untergebracht. (Foto: Norbert Klups)
Das Testglas erwies sich nach 3 Stunden in 50 Zentimeter tiefem Wasser als dicht, und auch einige Stunden bei minus 18 Grad in der Tiefkühltruhe brachten keine Probleme. Innenbeschlag stellte sich nach dem Auftauen auf Raumtemperatur nicht ein, und die Bedienelemente ließen sich noch bewegen, auch wenn sie im eiskalten Zustand deutlich strammer liefen.
Das Sehfeld auf 100 Meter beträgt 13,5 bei kleinster und 2,3 Meter bei höchster Vergrößerung. Der Augenabstand liegt je nach Vergrößerungswahl zwischen 81 und 90 Millimetern. Das entspricht dem europäischen Standard.
Ausschlaggebend ist aber die Optik, besonders bei einem Zielfernrohr, das für die Jagd bei Nacht und in der Dämmerung gedacht ist. Das Testglas wurde mit einer Leupold Quick Release Montage auf eine Repetierbüchse im Kaliber .257 Roberts montiert. Das Einschießen war kein Problem, die Absehenverstellung präzise.
 

 


Im Revier

 

Die Leuchteinheit auf dem Okular hat 11 Stufen. (Foto: Norbert Klups)
Die Leuchteinheit auf dem Okular hat 11 Stufen. (Foto: Norbert Klups)
Bei Tageslicht macht das DDoptics eine sehr gute Figur. Ein klares, randscharfes Bild mit gutem Kontrast. Sicher nicht so „knackig scharf“ wie die aus dem obersten Preissegment, aber für den Preis erstaunlich gut. Auch bei nachlassendem Licht schlug sich das DDoptics nicht schlecht.
Das Bild ist hell, wird aber bei hoher Vergrößerung leicht flau. Zwar nicht dramatisch, aber doch sichtbar. Bei Zurücknahme der Vergrößerung wird es sichtlich besser und das Bild deutlich kontrastreicher. Beim Nachtansitz sind Vergrößerungswerte von 8–12-fach sicher die Regel, und 15-fach wird die Ausnahme bleiben.
Das Leuchtabsehen lässt sich gut dimmen und überstrahlt auch bei tiefer Dunkelheit nicht. Die untersten 3 Stufen sind sehr dunkel und mit bloßem Auge kaum zu sehen. Stufe 3–5 kommt beim Nachtansitz zum Einsatz, und die oberen Leuchtstufen sind für den Einsatz bei Tag gedacht. Hier ist eine gute Abstufung gelungen.
Das menschliche Auge lässt sich leicht irreführen, und was dem Einen als milchig erscheint, ist beim Anderen noch durchaus klar. Um über die Leistungsfähigkeit des DDoptics Zielfernrohres genaue Daten zu erlangen, wurde die Transmission in einem optischen Labor gemessen.
Hier muss man zwischen Tag- und Nachttransmission unterscheiden. Für den Jäger ist der Nachtwert, der sich auf die dort relevanten Wellenlängen des Lichtes bezieht, der Wichtigere.
Beim Testglas wurde eine Transmission am Tag von 92,9 und bei Nacht von 90,9 Prozent gemessen. Das bestätigt den Eindruck im Revier und zeigt, dass hier gute Transmissionswerte vorliegen, die das Niveau der anderen japanischen Mittelklasseoptiken leicht übertreffen, die in der Vergangenheit gemessen wurden. Der maximale Falschlichtanteil liegt bei 2,9 Prozent. Auch das ist ein guter Wert.
Die Transmission allein ist aber nicht alles, denn wichtig ist ein ausgewogenes Gesamtpaket, um eine gute Optik zu erhalten, die dem Betrachter ein angenehmes Bild liefert. In allen wichtigen Punkten, wie Transmission, Kontrast, Randschärfe, Farbechtheit, Auflösung und Falschlichtanteil Spitzenwerte zu erzielen, ist nur mit extrem hohem Aufwand möglich.
Bei der Herstellung ist ein recht gutes Gesamtpaket gelungen, und auch wenn das DDoptics weder bei Auflösung und Kontrast noch und erst recht nicht bei der Farbechtheit an die Produkte der europäischen Spitzenhersteller herankommt, so wird für unter 1.000 Euro doch eine Menge geboten. Das ist für diesen Preis erstaunlich.
 

 


Resümee

 

Die Luckenwalder Importfirma bringt hier ein ordentliches Zielfernrohr der gehobenen Mittelklasse auf den Markt, das sogar etwas mehr bietet, als von einem Glas dieser Preisklasse erwartet werden kann.
Erst bei zunehmender Dunkelheit und Nacht werden die Unterschiede zu den Top-Marken sichtbar. Das Bild ist nicht so brillant und die Auflösung geringer. Wer auf High-End verzichten kann und eine Zieloptik mit großem
Zoombereich will, liegt hier richtig.
 

 

 


 

Vorteile
+ 6-facher Zoom
+ schussfest und´wasserdicht
+ gut arbeitende Absehenverstellung
+ beleuchtetes Absehen
+ Parallaxenausgleich
+ günstiger Preis
Nachteil
– Transmission bei Nacht gegenüber Top-Marken etwas geringer
– schlechtere Auflösung und Kontrast
 

 

 


 

Technische Daten

Importeur: DDoptics
Rohrkörper: Aluminium
Vergrößerung: 2,5–15-fach
Objektivdurchmesser: 50 mm
Austrittspupille: 9,7–3,25 mm
Dämmerungszahl: 11,2–28,3
Sehfeld auf 100 m: 13,5 m bei kleinster, 2,3 m bei höchster Vergrößerung
Länge: 360 mm
Gewicht: 648 g
Mittelrohrdurchmesser: 30 mm
Absehen: Absehen 4 mit Leuchtpunkt
Absehenverstellung: 0,7 cm pro Klick
Preis: 899 Euro

 

 

 


 

 

 

 


 

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