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Bäume & Sträucher: Bunte Sträucher

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Im Herbst tragen viele Sträucher Früchte, die dem Menschen als Blickfang und den Tieren als Nahrung dienen.

Von Manfred u. Ursula Braun

Faulbaum
Der Faulbaum: Seine Früchte sind Nahrung für eine große Zahl von Vogelarten.

Faulbaum

Frangula alnus. Der Faulbaum ist ein bis zu drei Meter hoher, locker verzweigter Strauch mit fast waagerecht abstehenden, dornenlosen Zweigen. Diese sind leicht brüchig. Die Rinde ist zuerst grün und wird später graubraun. Die wechselständig angeordneten Blätter des Faulbaums sind breit-elliptisch, ganzrandig, bis zu sieben Zentimeter lang und fünf Zentimeter breit. Sie besitzen sieben bis neun gegen den Blattrand hin stark gebogene Nerven.

Die Blüten sind zwittrig und in zwei- bis sechsblütigen Trugdolden angeordnet. Ihre aufrecht stehenden Kronblätter sind weiß und kleiner als die Kelchblätter. Der Faulbaum blüht von Mai bis Juni.

Er hat kugelige, zuerst rote, später schwarzviolette Steinfrüchte mit bis zu drei flachen, dreieckigen Samen. Die Früchte werden im Herbst gerne von Vögeln und anderen Tieren gefressen. Zu nennen sind hier vor allem Grasmücken, Laubsänger und Rotkehlchen. Zudem leben die Raupen des Zitronenfalters nur am Faulbaum.

In Deutschland wächst der Faulbaum auf feuchten Lehmböden in Gebüschen, lichten Laubwäldern und an Wasserläufen. Kalkhaltige Böden meidet er.

Früher nannte man den Faulbaum auch „Pulverholz“, da man aus seinem Holz eine aschearme, feinpulverige Holzkohle herstellte. Diese wurde Schwarzpulver-Gemischen beigemengt. Der faulige Geruch der Rinde führte zu dem Namen ,,Faulbaum“.

Europäisches Pfaffenhütchen

Evonymus europaea. Das Europäische Pfaffenhütchen ist ein bis zu sechs Meter hoher Strauch. Die dichten Äste stehen sperrig ab. Junge Zweige sind vierkantig und grün. Später wird die Rinde braun und trägt vier weißliche Korkleisten. Die Blätter des Europäischen Pfaffenhütchens sind bis zu zehn Zentimeter lang und lanzettlich. Der Blattrand ist feinkerbig gesägt.

Die vierzähligen Blüten haben eine grünlich-weiße Farbe. Auf dem Blütengrund befindet sich eine nektarabsondernde Scheibe. Das Europäische Pfaffenhütchen blüht von Mai bis Juni.

Die für den Menschen giftigen Früchte des Europäischen Pfaffenhütchens bestehen aus vierklappigen Kapseln mit rundlichen Abschnitten. Ihre Farbe ist rosa bis karminrot. Da sie an das Birett eines katholischen Priesters erinnern, haben sie dem Strauch den Namen ,,Pfaffenhütchen“ eingebracht. Die in den Früchten enthaltenen Samen sind von einem orangefarbenen, fleischigen Samenmantel umgeben. Nach dem Aufspringen der Kapsel hängen die Samen an einem Faden aus der Frucht heraus. Viele Vögel zeigen eine besondere Vorliebe für die im Spätsommer aufspringenden Früchte. Auf diese Weise können die Samen weit verbreitet werden. Sie keimen aber erst nach bis zu fünf Jahren, wobei der Same dem Frost ausgesetzt gewesen sein muss.

Das Pfaffenhütchen wächst auf nährstoffreichen Böden in Au- und Laubwäldern, an Ufern und in Hecken. Dabei ist es von der Ebene bis in 1200 Meter Höhe zu finden.

Blutroter Hartriegel

Cornus sanguinea. Der Blutrote Hartriegel ist ein bis zu vier Meter hoher Strauch mit meist rutenförmigen, aufsteigenden, manchmal aber auch überhängenden Ästen. Die Rinde hat einen unangenehmen Geruch. Die Blätter sind gegenständig, haben eine ovale Form und sind bis zu zehn Zentimeter lang. Auffällig drei bis fünf Paar erhabene, gebogene Seitennerven. Im Sommer sind die Blätter des Blutroten Hartriegels beiderseits grün, im Herbst färben sie sich rot, ebenso sind die jungen Triebe rötlich.

Die weißen Blüten stehen in Schirmrispen. Sie erscheinen nach den Blättern. Der Blutrote Hartriegel blüht im Mai und Juni. Die kugeligen Früchte haben einen Durchmesser von bis zu acht Millimetern und eine glatte Schale. Sie sind blauschwarz. In ihrem Inneren liegt ein kugeliger Steinkern. Von Vögeln werden sie gerne gefressen. Der Blutrote Hartriegel wächst auf anspruchsvollen Böden und in Gebüschen, lichten, feuchten Laubwäldern und Auen. Oft wird er in Windschutzhecken gepflanzt.

Wildrosen

Rosa. Die Gattung Rosa ist nur schwer bestimmbar. Die in Deutschland häufigste Wildrose ist die Hunds-Rose: ein bis drei Meter hoher Strauch mit aufrechten oder bogig überhängenden Ästen. Stacheln sind reichlich vorhanden und sitzen mit zwei bis drei Millimeter breiter Ansatzfläche an den Zweigen.

Die fünf bis siebenzähligen Blätter haben eine elliptische Form. Die Blättchen sind beiderseits kahl, wie auch die Blattstiele.

Die Hunds-Rose blüht blassrosa bis hellrosa, seltener weiß. Die Blüten stehen einzeln oder zu dritt auf kurzen Stielen in den Blattachseln. Blütezeit ist vor allem im Juni.

Die Rosen haben eine Scheinfrucht, die Hagebutte. Diese ist eiförmig bis kugelig und bis zu drei Zentimeter lang. Außen ist sie glatt und zuerst orangerot, später jedoch scharlachrot. Wegen des fleischigen Inhalts mit einem hohen Vitamin C-Gehaltes wird sie zu Marmelade verkocht oder zu Hagebuttenwein gekeltert. Außerdem wird aus Hagebutten Tee hergestellt.

Die Hunds-Rose wächst auf nährstoffreichen, tiefgründigen Böden. Sie kommt in Deutschland überall vor. Meist findet man sie in Laubwäldern, an Waldrändern oder in Hecken und Gebüschen. Ursula Braun

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Pfaffenhütchen
Europäische Pfaffenhütchen: Sein Name ist von der Form der Frucht abgeleitet.

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Bilder

Wildrose

 


 

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