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Bäume & Sträucher: Zitter-Pappel, Schwarzpappel & Hybrid-Pappel

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Die Pappeln gehören zur Familie der Weidengewächse. Wie diese sind sie zweihäusig. Das bedeutet, dass sie männliche und weibliche Blüten ausbilden, die auf verschiedenen Bäumen sitzen.

Von Manfred u. Ursula Braun

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Die Zitterpappel: Ihre Blätter sind ei-förmig, am Blatt-Ende abgerundet oder kurz zugespitzt. Der Blattrand ist unregelmäßig buchtig gezähnt.

Zitter-Pappel

Populus tremula. Die Zitter-Pappel, auch Espe oder Aspe genannt, kann bis zu 25 Meter hoch werden. Die sommergrünen Bäume mit lichter Krone bilden bei geeigneten Wuchsbedingungen Wurzelausläufer, was zu „Wurzelbrut“, auch weitab des „Mutterbaums“, führen kann. Der Stamm ist in den meisten Fällen nicht gerade, meist steht er geneigt. Er hat eine glatte, graugrüne Rinde, die später dunkel werden kann.

Die drei bis zehn Zentimeter langen Blätter der Zitter-Pappel sind fast rund mit kaum angedeuteter Spitze. Sie stehen an langen, dünnen Blattstielen und sind am Rand stumpf gezähnt. Da schon der leichteste Windhauch sie in Bewegung bringt, hat die Art den deutschen Namen Zitter-Pappel erhalten. Auch „Zittern wie Espenlaub“ kommt von diesem Phänomen.

Die männlichen Kätzchen haben eine grauweiße, die weiblichen eine grüne Farbe. Typisch für die Narben der weiblichen Kätzchen ist, dass sie purpurn gefärbt sind. Die Kätzchen der Zitter-Pappel sind etwa vier Zentimeter lang, können aber zur Samenreife eine Länge bis zwölf Zentimeter erreichen. Sie blühen von März bis April.

Die Samen der Zitter-Pappel sind mit weißwolligen Flughaaren besetzt, die sie bei starken Windstößen in weit entfernte Gebiete tragen können.

Die Zitter-Pappel ist die in Deutschland und Europa am häufigsten vorkommende Pappel-Art. Sie wächst an Gehölzsäumen, in Hecken und auf Schlagfluren von der Ebene bis über 1000 Meter Höhe im Gebirge.

Auf Grund der Bildung von Wurzelausläufern und der großen Menge an flugfähigen Samen besiedelt die Zitter-Pappel in kürzester Zeit Brachen. Gleichzeitig wächst sie verhältnismäßig schnell, was sie zu einer guten Pionierpflanze macht. Da sie aber viel Licht benötigt und starke Beschattung nicht verträgt, verschwindet sie wieder, wenn andere Baumarten sie überwachsen.

Die Zitter-Pappel ist Futterpflanze für einige der prächtigsten einheimischen Tagfalter: den Großen Eisvogel und den Kleinen Schillerfalter. Beide legen hier bevorzugt ihre Eier ab. Mit bis zu neun Zentimeter Spannweite ist der Große Eisvogel der größte unserer heimischen Tagfalter.

Schwarzpappel

Populus nigra. Die Schwarz-Pappel ist ein sommergrüner Laubbaum, der bis zu 30 Meter hoch wird. Sie hat eine hohe, gewölbte, zum Teil sehr ausladende Krone und einen kräftigen Stamm. Dieser ist oft gewunden und trägt schon in geringer Höhe über dem Boden wenige, aber sehr kräftige Äste. Die jungen Äste sind rund und ohne Korkrippen, die Zweige und Triebe recht dünn und hell bräunlich.

Die Blätter der Schwarz-Pappel sind etwa fünf bis neun Zentimeter lang und schwach herzförmig mit schlanker Spitze und glänzen dunkelgrün. Am Rande sind sie kahl und besitzen keine Drüsen am Übergang zum Blattstiel.

Die männlichen Kätzchen sind grauweiß, die weiblichen grünlich. Diese haben zwei sitzende Narben. Sie blühen hauptsächlich im April.

Die Schwarz-Pappel kommt nur in großen Flusstälern von Oder, Elbe, Havel, Donau, Main und Rhein natürlich vor. Sie wächst zerstreut in Auwäldern auf feuchten, teilweise überschwemmten Böden.

Hybrid-Pappel

Populus x canadensis. Bei der Hybrid-Pappel handelt es sich um eine Sammelart, die mehrere Kreuzungen umfasst. Entsprechend formenreich kann ihr Erscheinungsbild sein.

Die Hybrid-Pappel ist ein bis 30 Meter hoher Baum mit breiter, hoher und sehr offener Krone. Der kräftige Stamm trägt wenige, aber sehr kräftige und massive Äste. Die Rinde des Stammes ist hellgrau. Am Stamm fallen die tiefen Furchen auf.

Die Blätter der Hybrid-Pappel sind am Grunde keilig verschmälert oder gerade abgeschnitten, am Rande sind sie kahl oder anliegend behaart, mit oder ohne Drüsen am Übergang zum Blattstiel. Ihr Umriss ist dreieckig, die Größe der Blätter beträgt etwa sieben bis acht Zentimeter.

Die Blüte der Hybrid-Pappel ist zweihäusig, wobei sich die männlichen Kätzchen glänzend rötlich färben und die weiblichen Kätzchen grün. Die weiblichen Blüten haben drei oder vier fast sitzende Narben. Hybrid-Pappeln blühen im März und April.

Bei den Früchten der Hybrid-Pappel handelt es sich um kleine, grüne Kapseln mit weißwolligen Samen.

Die Hybrid-Pappel wird häufig in Flussauen, an Straßen, auf Halden oder als Parkbaum gepflanzt. Wegen ihres raschen Wachstums wird sie zum Teil auch forstlich kultiviert.Foto: Manfred u. Ursula Braun

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Schwarzpappel
Die Schwarzpappel: Bei der Schwarzpappel sind die Blattnerven nur wenig verzweigt.
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Bilder

Hybrid-Pappel

 


 

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