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Bushnell Elite 6500 – Vielseitige Optik

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6-fach Zoom ist in – auch in Übersee. Der amerikanische Optikhersteller Bushnell setzte noch einen Halben drauf: Die Elite 6500-Serie wurde um 2 Modelle mit 6,5-fachem Zoom und Leuchtabsehen erweitert.

 

Die Bushnell Elite 6500
Die Bushnell Elite 6500
Seitdem Optikhersteller auf größere Zoombereiche setzen, hat die Universalität vieler Zielhilfen enorm zugenommen. Drück- und Gebirgsjagd mit einem Glas ist seitdem kein Problem mehr.
Bushnell hat den üblichen 6-fach-Zoom auf 6,5-fach erhöht. Das Spitzenmodell der Elite 6500-Serie hat somit einen Zoombereich von 2,5–16-fach bei 50 Millimeter Objektivdurchmesser. Auch das kleinste Glas der Serie bietet mit einem 1–6,5-fachen Zoom (24 Millimeter Objektiv) ein großes Einsatzspektrum. Der erste Eindruck dieser Zielhilfen ist sehr hochwertig: ansprechende Optik und Haptik. Die mattschwarze Oberfläche erwies sich im Langzeit-Test als kratzunempfindlich. Die Bauweise ist kompakt, die Zielfernrohre vergleichsweise leicht.
Sie wurden für den Ansitz (2,5–16×50) und die Drückjagd (1–6,5×24) konzipiert und genutzt. Zwar ist das größere der beiden Gläser auch für die Drückjagd geeignet, doch ist das Sehfeld bei kleinster Vergrößerung (14 Meter) deutlich geringer als das des kleinen (35,7 Meter). Bei geringem Schussfeld macht sich das bei der Zielfindung rasch bemerkbar.
Montiert waren die Gläser mit 30 Millimeter Mittelrohrdurchmesser auf einem 98er Repetierer. Als Montage diente eine zweiteilige MAK-Schwenkmontage. Sie baut mit 14 Millimetern sehr flach, was sich positiv auf Optik und schnellen Anschlag auswirkt. Die Montage gewährleistete einen raschen Wechsel der Gläser. Um ein Zielfernrohr zu montieren, wird der vordere Montagefuß im 90-Grad-Winkel in den vorderen Montageschuh gesetzt. Die Zielhilfe wird dann um 90 Grad geschwenkt. Eine viertel Drehung des Verschlussrings macht sie bombenfest! Selbst ohne Drehung ist die Maßarbeit spürbar. Dieser Vorgang gelingt ebenso schnell wie sicher, auch bei  kalten Temperaturen.
Dass die Montage wiederkehrgenau ist und die Gläser bei Vergrößerungswechsel keine Treffpunktverlagerung haben, zeigte sich auf dem Schießstand. 10 Schuss wurden abwechselnd mit großem und kleinem Zielfernrohr abgegeben. Bei jedem Schuss wurde die Vergrößerung gewechselt. Der Streukreis lag bei 5 Zentimetern – ein für die Waffe in Kombination mit der Laborierung normaler Streukreis.
 


 

Bushnell
Einfach und genial: Die MAK-Montage funktioniert über einen Bolzen, der durch Drehen des Rings den Montagefuß arretiert
Die Absehenverstellung (oben und rechts angeordnet) lässt sich erst verstellen, wenn sie nach unten gedrückt wird. Pro Klick verstellt sich das Absehen um 1 Zentimeter auf 100 Meter. Am linken Verstellturm ist der  Parallaxenausgleich angebracht, der von 10 Yards (9,14 m) bis unendlich für Schärfe sorgt.
Das Bild beider Bushnells ist überzeugend.
Zur subjektiven Beurteilung der Qualität wurde es mit dem Swarovski 2,5-15×56 verglichen. Am Tage zeigten sich die geringsten Unterschiede. Das Bild des Bushnells überzeugte mit Farbechtheit, Randschärfe und kontrastreichem Bild, doch sind Helligkeit und Brillanz des mehr als doppelt so teuren Swarovski noch einen Tick besser.Wie bei der Optik üblich, macht sich die Qualität erst im Dämmerlicht bemerkbar. Doch auch hier braucht sich das große Bushnell mit dem
50 Millimeter-Objektiv nicht zu verstecken. Natürlich trumpft das Swarovski dann erst richtig auf, doch zeigte das Bushnell in Mondphasen und bei Schnee eine überzeugende Leistung. Die Folge: reichlich Weidmannsheil auf Sauen und Füchse!
Die Gläser sind mit Rainguard-Technologie ausgestattet, die bei nasser Witterung das Beschlagen verhindern soll, was bei solchen Bedingungen in der Tat funktionierte.
Die Vergrößerungsbereiche beider Zielfernrohre lassen sich mit einer halben Umdrehung des Vergrößerungswechslers komfortabel verstellen. Allerdings ist er bei Kälte trotz grober Riffelung recht schwergängig.
 

 


 

Bushnell
Bislang unbekannte Zoombereiche: Zielfernrohre Bushnell Elite 6500 2,5–16×50 mm (montiert) und 1–6,5×24 mm (oben)
Im Test war 8-fache Vergrößerung der Standard, oft wurde aber auf 16-fach hochgedreht, um sich das Gehörn eines Bockes etwas näher anzuschauen. Für derartige Details eignet es sich unter guten Lichtbedingungen optimal. Bei diesigem Wetter oder später Dämmerung bricht die Leistung allerdings ab. Eine geringere Vergrößerung lässt das Bild dann wieder klarer erscheinen.
Die Leuchteinheit der Gläser sitzt beim großen Zielfernrohr auf dem Okular, beim kleinen am überlinken Verstellturm des Mittelrohrs. Durch Ziehen des Turms geht der Leuchtpunkt an. Er lässt sich durch Drehen in der Helligkeit variieren. Im Nachtbetrieb ist der rote Punkt absolut praktikabel, wenngleich er etwas überstrahlt. Am Tage liegt die Leistung aber deutlich hinter der des Swarovski-Leuchtpunkts.
Bei Drückjagden sollte man zusehen, dass die Batterie voll ist. Denn nur so ist er beim Mitschwingen, gerade im herbstlichen Laub, überhaupt wahrzunehmen. Leider schaltet die Batterie auch nicht automatisch ab – hier herrscht Nachholbedarf!
Das Absehen 4A sitzt in der 2. Bildebene, vergrößert sich dadurch nicht mit. Die schmalen Balken verdecken somit wenig. Die Preise (1 149 Euro für das 2,5- 16×50 mm und 1 199 Euro für das 1-6,5×24 mm) liegen im mittleren Preissegment, auf dem die Konkurrenz nicht schläft. Seitdem Zeiss mit der Duralyt-Serie in diesem Revier wildert, haben es japanische und amerikanische Hersteller schwer.
Sieht man vom etwas schwachen Leuchtpunkt ab, sind die Bushnells ihren Preis aber durchaus wert. Man bezahlt für einen sehr hohen Vergrößerungsbereich und Qualität in Verarbeitung und Optik. Zwar nicht vergleichbar mit Premiumgläsern, dafür aber auch mehr als doppelt so günstig.
Peter Diekmann
 

 


 

Bushnell
 

 


 

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