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Der Rotfuchs – schlau wie der Fuchs

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Die Jagd auf den Fuchs ist wichtig zur Abwehr der Tollwut, und sie erhöht darüber hinaus die herbstlichen Niederwild-Besätze.

Von Hans Joachim Steinbach

Rotfuchs
Der Rotfuchs. einprächtiges Wildtier. der Jäger muß ihn intensiv bejagen und im Revier kurzhalten.

1. Beschreiben Sie den Fuchs kurz biologisch und jagdlich.

Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist unser einziger heimischer jagdbarer Canide (Hundeartiger) und unser wichtigstes Haarraubwild. Der Fuchs wird zirka fünf bis zehn Kilogramm schwer, wobei die Fähe schwächer ist. Schon im ersten Lebensjahr tritt die Geschlechtsreife ein; Füchse können etwa zehn bis zwölf Jahre alt werden.

Den männlichen Fuchs bezeichnet man als Rüden, den weiblichen als Fähe. In der Waidmannssprache bezeichnet man beim Fuchs die Beine als Läufe, die Ohren als Gehöre, die Augen als Seher, die Schnauze als Fang und den Schwanz als Lunte.

Der Fuchs hat eine Duftdrüse auf der Lunte (etwa dreifingerbreit von der Wurzel entfernt), die sogenannte „Viole“. Mit dem Sekret dieser Drüse markieren Füchse ihren Bau. Im und um den Bau respektiert der Fuchs eine Schutzzone, in der er nicht jagt. So können zum Beispiel Brandgänse ihre Jungen im Fuchsbau ausbrüten.

Je nach Jahreszeit trägt der Fuchs einen Winter- oder Sommerbalg. Der Winterbalg hat eine dichte Unterwolle und lange Grannen, er schützt sicher auch bei starker Kälte und gilt, vom Gerber und Kürschner verarbeitet, als wertvolles Rauchwerk.

2.Was kennzeichnet die besondere Stellung des Fuchses unter dem anderen Haarwild im Naturhaushalt?

Der Fuchs ist das am weitesten verbreitete Raubwild unserer heimatlichen Fluren und übt als Beutegreifer einen großen Einfluß auf die Besätze von Kleinsäugern und Bodenbrütern aus. Als Raubtier nutzt er alle Beutetiere ab Rehkitzgröße und kleiner.

Er ernährt sich größtenteils von Mäusen, ist aber Allesfresser (auch Früchte und Sämereien). Dabei reduziert er die Niederwildbesätze.

Jahrzehntelang war der Fuchs Hauptüberträger der Wildtiertollwut, einer auch für den Menschen gefährlichen Tierseuche. Durch die Immunisierung der Füchse wurde in Deutschland die Fuchstollwut sehr zurückgedrängt.

Dadurch haben sich aber die Fuchsbesätze so stark entwickelt, daß das Räuber-Beute-Verhältnis aus dem Gleichgewicht geriet.

3. Was kennzeichnet den Lebensraum des Fuchses?

Der Fuchs ist in ganz Europa, Asien, Nordafrika und Nordamerika in über 40 Unterarten verbreitet. Er besiedelt alle Lebensräume in allen Klima- und Vegetationszonen, ob Meeresküsten, Wüsten oder Hochgebirge. Der Fuchs nutzt als sehr anpassungsfähiger Kulturfolger und Nahrungsgeneralist die gesamte Breite der vom Menschen geformten und genutzten Kulturlandschaft.

Zwar ist sein bevorzugter Lebensraum der Wald; er kommt aber auch in der Feldflur vor. Selbst am Rande von Siedlungen, bis in die Zentren großer Städte, hat sich der Fuchs ausgebreitet. In den Städten lebt er in Kanälen und auf Ödland- und Schuttflächen und ernährt sich von Speiseabfällen. Er ist in hohem Maße anpassungsfähig.

4. Wie ziehen die Füchse ihren Nachwuchs auf, und wann ist die optimale Zeit für den Jungfuchsfang?

Die Fortpflanzungszeit der Füchse (Ranz) fällt in die Zeit von Dezember bis Februar. Die Jagd auf den Fuchs ist während dieser Zeit besonders effektiv.

Nach einer Tragzeit von siebeneinhalb Wochen wölft die Fähe im März/Mai im Bau in der Regel vier bis sieben Welpen. Die Fuchswelpen sind Nesthocker (behaart). Nach etwa drei Wochen werden die Jungfüchse neben der Muttermilch auch mit fester Nahrung zugefüttert. Ab dieser Zeit erscheinen sie auch vor dem Bau. Jetzt können die Jungfüchse mit der „Eberswalder Jungfuchsfalle“ am Bau gefangen werden. Der Fang von Fuchswelpen am Bau ist besonders in Niederwildrevieren wichtig zur Reduzierung des Fuchsbesatzes.

Die Jungfüchse werden innerhalb von drei Monaten von beiden Elterntieren aufgezogen. Der Fuchsrüde beteiligt sich an der Nahrungsbeschaffung. Auf der sogenannten „Schulpirsch“ erlernen die Jungfüchse von der Fähe das Fangen von Beutetieren. Im Spätsommer trennt sich das Geheck, und die Jungfüchse suchen sich ein eigenes Revier.

5. Was kennzeichnet ein typisches Raubtiergebiß wie das des Fuchses?

Kennzeichnend für die Raubtiere ist unverwechselbar ihr an den Beutefang angepaßtes Gebiß. Drei scharfen Schneidezähnen ist ein lang ausgebildeter Eckzahn nachgeordnet, dem zwischen drei und sieben Backenzähne, Prämolare und Molare (beim Fuchs vier Prämolare und zwei Molare im Oberkiefer und vier Prämolare und drei Molare im Unterkiefer) folgen. Die Eckzähne bezeichnet man auch als Fangzähne und Fuchshaken (Trophäen). Als Reißzähne fungieren beim Fuchs der vierte Prämolar im Oberkiefer und der erste Molar im Unterkiefer. Diese besonders kräftigen Reißzähne dienen zum Zerkleinern der Nahrung (Knochen).

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