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Tipps für die Fuchsjagd

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Herbst und Winter – Zeit für die Jagd auf den Fuchs im reifen Balg. Wie dies mit Kugel oder Schrot leichter gelingt, verrät Wildmeister Werner Siebern.

 

Alle Rotröcke nehmen gern bestimmte Pässe an, vor allem morgens, wenn sie ihrem Bau oder Tagesunterschlupf zustreben. Im Feldrevier nutzen sie dabei jede sich bietende Deckung. Hier kann man aktiv werden, indem unscheinbare, jagdliche Einrichtungen gebaut werden, die den gewohnten Fuchspass verändern:
Der Anfang ist gemacht. Es braucht aber noch Bälge für die Fuchsdecke (Foto: Burkhard Winsmann-Steins)
Man kann sich einfach irgendwo ansetzen, auf sein Glück vertrauen und auf den Moment warten, an dem man zur rechten Zeit am richtigen Ort ist und einen Rotrock zur Strecke bringt. Sollte diese Methode Erfolg bringen, ist das ein Alarmzeichen. Es bedeutet, dass es im Revier unverhältnismäßig viele Füchse gibt.
 
Schritt 2 wäre, dass man sich Gedanken macht und in die Lebensgewohnheiten der roten Freibeuter hineindenkt. Das erhöht die Chancen für den Jagderfolgerheblich. Alle Rotröcke nehmen gern bestimmte Pässe an, vor allem morgens, wenn sie ihrem Bau oder Tagesunterschlupf zustreben. Im Feldrevier nutzen sie dabei jede sich bietende Deckung.
 
Hier kann man aktiv werden, indem unscheinbare, jagdliche Einrichtungen gebaut werden, die den gewohnten Fuchspass verändern:
 
1.Tipp: Brücke über Bachlauf bauen

Es sind immer wieder Bachläufe, die die Ansitzjagd auf den Fuchs besonders interessant machen. Am Wasser gibt es vielfältigen Fraß. Wenn die nächtliche Suche nicht erfolgreich war und Reineke Gefahr läuft, mit knurrendem Magen den Tag verbringen zu müssen, schaut er zuvor noch mal am Ufer des Revierbaches nach. Dass der Fuchs gern in der Nähe des vorhandenen Hochsitzes Gewässer überquert, erreicht man mit Hilfe einer Baubohle, eines Balkens oder eines alten Eisenträgers. Eine dieser Brücken legt man in Schrotschussentfernung über den Bach. Selbst bei Fließgewässern, die problemlos übersprungen werden könnten, nutzen Füchse diese Hilfe gern, ebenso übrigens auch anderes Raubwild. Sie ändern sogar ihren Pass, um am Morgen die Brücke zu benutzen.
 

 

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Ein Einzelstein auf dem Acker ist für Reineke stets ein Anziehungspunkt. Kaum ein Fuchs wird vorbeischnüren (Foto: Beate Siebern)
2.Tipp: Gestrüpp im Vorfluter

Dass Füchse Gräben überqueren, ist eine Sache. Dass sie tiefe Gräben und Vorfluter als Deckung benutzen, um von A nach B zu gelangen, eine andere. Leider haben die Agrarbehörden ganze Arbeit geleistet. Kleine Bäche, die sich einst durch Wiesen schlängelten, wurden in tiefe Vorfluter umgewandelt, deren Ufer nur noch von Feldern gesäumt werden. Füchse legen ihre Pässe gern tief im Vorfluter an, neben der Wasserlinie. Da die Böschungen der Vorfluter fast durchweg mit Erlen bepflanzt wurden, die von Brennnesseln gesäumt sind, ist ein Ansitz im oder über dem Kunstgraben unmöglich. Man bringt Reineke durch einen kleinen Trick dazu, den Vorfluter zu verlassen. Sein Pass im Graben wird blockiert. Man schlägt Sträucher ab und legt sie als natürliches Hindernis auf die Böschungen des Vorfluters. Die Äste werden fest ineinandergesteckt, damit sie wirklich ein Hindernis bilden.
 
Diese Methode ist äußerst wirksam. Da Vorfluter wenigstens einmal im Jahr gesäubert werden, muss diese jagdliche Einrichtung einmal pro Saison erneuert werden. Das ist aber nicht weiter tragisch. Die Sträucher würden ohnehin verrotten und ineinandersacken. Deswegen müssen von Zeit zu Zeit wieder neue nachgelegt werden.
 
Der Fuchs braucht allerdings nur 2 Sekunden, um das Querhindernis zu umgehen. Aus diesem Grund baut der Jäger nach 40 Metern im Vorfluter ein 2. Hindernis. Füchse machen sich nämlich nicht die Mühe, nach dem 1. Hindernis gleich wieder die Deckung anzunehmen. Sie schnüren 40 Meter am Feldrand entlang und nehmen den Graben erst nach dem 2. Hindernis wieder an. Genügend Zeit, um zu Schuss zu kommen.
 
Der Ansitz erfolgt am besten auf dem gut getarnten, transportablen Bock. An welcher Seite des Grabens der Fuchs die Hindernisse umgeht, hängt ganz vom Wind ab. Reineke wird stets die Seite wählen, von der er Wind bekommt. Es könnte sich ja noch eine Ente unter der Uferböschung drücken.
 
 

 

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So verlässt der Fuchs auf einer Strecke von 40 Metern seinen Pass unten im Graben. Zeit genug für den Jäger


4.Tipp: Eine Fahrspur anlegen
Dieser Tipp verfehlt seine Wirkung fast nie. Leider benötigt man dafür noch weitere Bedingungen, auf die man selbst keinen Einfluss hat:
  1. Frost,
  2. Tiefschnee und
  3. Mondlicht.
Mit einem Trecker oder Geländewagen wird eine Spur in den Tiefschnee gefahren. Am besten mitten über einen großen Acker. Die Spur führt am Ansitzplatz vorbei. Da Füchse sämtliche Äcker in der Nacht absuchen, queren sie irgendwann auch die Fahrspur. Sie sehen sie als bequemen Pass an und laufen fast durchweg neugierig auf der Spur entlang.
 
 

 

5.Tipp: Luderplatz im Feld anlegen
 
Eine der allerbesten Möglichkeiten, Reineke regelmäßig an einen bestimmten Ort zu locken, ist die Anlage eines Luderplatzes. Ich habe dafür stets eine Schubkarre voller Pferdeäpfel an den Ort meiner Wahl gefahren und das Luder darin vergraben. Das hat 3 Vorteile:
  1. Bereits die Pferdeäpfel machen Füchse neugierig.
  2. Der kleine Misthaufen, es dürfen auch mehrere sein, schützt das Luder vor Krähen und Bussarden.
  3. Das Luder friert nicht ein, da der Mist genügend Wärme entwickelt. Landwirte haben nichts dagegen, wenn die Haufen Ende Februar mit einer Harke verteilt werden.
Bei Revierberatungen zeigte man mir oft Luderplätze, die an Waldrändern oder auf -schneisen angelegt waren. Diese Plätze haben den großen Nachteil, dass Reineke hier seine Sinne voll einsetzen kann. Der Fuchs hat dem Jäger gegenüber also einen großen Vorteil und damit eine echte Chance, seinen Balg zu retten. Im Feld sind Füchse wesentlich vertrauter als im Wald. Sie fühlen sich sicher. Der Hochsitz an einem Wegrand, am Ende einer Hecke oder in einer kleinen Baumgruppe, mitten im Feld, lässt eine weite Sicht zu. So kann man Reineke bereits von Weitem erkennen und sich fertig machen.
 
 

 

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6.Tipp: Entenlocker einsetzen
 
Mein Entenlocker hat eine zusätzliche Funktion: Er dient auch als Fuchslocker. Die Tonmembran ist in einem Holzkörper untergebracht. Das Geschnatter erzeugt man durch Schütteln des Instruments. Wenn man also an einem Gewässer ansitzt und den Entenlocker benutzt, vernimmt der heranschnürende Fuchs genau das Geräusch, was er hier erwartet. Er ist normalerweise nicht misstrauisch und kommt sehr gut auf den Lockruf. Schließlich sind Enten ein Leckerbissen, auch für Füchse.
 
 

 

8.Tipp: Schleppe ziehen
 
Das Ziehen von Duft-Schleppen, um den Fuchs zur Falle zu bringen, war schon immer gang und gäbe. Obwohl Reineke am Ende einer Schleppe besonders vorsichtig ist und nach meinen Erfahrungen nicht unbedingt gleich einen Köder im Eisen annimmt. Umso interessanter ist es, den Nachtansitz auf den Fuchs mit einer Schleppe vorzubereiten. Zunächst scheint es simpel, eine Schleppe zu ziehen, aber auch hier muss man sich Gedanken machen.
 
Der Hauptknackpunkt ist die menschliche Wittrung. Die darf nicht im Vordergrund stehen! 3 Dinge sind also bei einer Schleppe zu beachten:
  1. Die Schleppe für den Nachtansitz muss bereits am Mittag zuvor gezogen werden. Selbst wenn ein Fuchs die menschliche Wittrung noch wahrnehmen sollte, hat sie keine Bedeutung mehr für sein Fluchtverhalten.
  2. Man verwendet intensiv riechendes Material, am besten den Aufbruch eines Stückes Rehwild. Der Aufbruch wird in ein Zwiebelnetz gegeben und dann über den Acker gezogen.
  3. Mit der Schleppe beginnt man am Hochsitz und zieht sie von dort aus in die Landschaft. Jede natürliche Duftspur hat die Eigenart, in Richtung ihres Verursachers an Wirkungsstärke zuzulegen. Bei der Schleppe ist das allerdings nicht so. Je länger man sie zieht, desto mehr Erde und Laub haften dem Schleppgut an. Die Intensität der Duftspur lässt nach. Also zieht man die Schleppe falsch herum, damit die Füchse sich nicht mit der Richtung vertun.
 

 

9.Tipp: Fuchsschützen abstellen
Bei der Planung einer Gesellschaftsjagd sollten die bekannten Fuchsbauten im Wald bereits eine halbe Stunde vor Beginn der Jagd mit Schützen abgestellt werden. Am besten ist es, wenn die betreffenden Nimrode ihre Plätze bereits kennen. Sie fahren mit dem Auto, freilich ohne die Waldwege zu verlassen, so nah wie möglich an den Bau heran. Das stört am wenigsten. Dann beziehen die Jäger ihren Posten bei Seitenwind zum Bau. Idealerweise gibt es bereits eine Leiter dort. Meist kommen Füchse sehr früh auf die Läufe. Jeder Fuchs, der dann am Bau erlegt wird, ist ein zusätzlicher Fuchs, der sonst vermutlich nicht auf der Strecke gelegen hätte.
 

 

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Sicherlich die Krone des Weidwerks, Pirsch auf Meister Reineke
 


 

 
 


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