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Forscher fordert stärkere Bejagung von Waschbär & Co.

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Wer die Zwischenergebnisse dieses Forschungsprojekts liest, der möchte mit Waschbär, Marderhund und Mink nichts mehr zu tun haben.

Es gibt gute Gründe für eine stärkere Bejagung von Waschbär & Co. (Foto: Ty / Adobe Stock)

Das ist jedenfalls das Fazit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Forschende der Frankfurter Goethe Uni und des Friedrich-Loeffler-Instituts haben bisher im Rahmen des Projektes ZOWIAC rund 500 der gebietsfremden Räuber untersucht. Sie fanden verschiedene, auch für Menschen hochgefährliche Viren, vom West-Nil-Virus bis hin zum Coronavirus SARS-CoV-2. Daneben wurden zahlreiche Parasiten, vor allem Wurmarten nachgewiesen, die ebenfalls übertragen werden und in seltenen Fällen sogar zum Tode führen können.

Untersucht wurden auch die Mageninhalte. Da finden sich Rote-Liste-Arten wie Erdkröten und Gelbbauchunken neben Singvögeln und Niederwild. Der Frankfurter Zoologe Professor Sven Klimpel wird in der FAZ zitiert, dass die invasiven Fleischfresser „enorme negative Auswirkungen auf heimische Ökosysteme und vor allem die Biodiversität haben können“. Diese Gefahr dürfte in den nächsten Jahren noch größer werden, wenn die kleinen Raubtiere weitere ökologischen Nischen besetzen. Nach seiner Überzeugung muss gegen die weitere Ausbreitung der Invasoren vorgegangen werden. In Hessen etwa sei es nötig, Waschbären in bestimmten Gebieten unabhängig von Schonzeiten zu jagen. Von der Umsiedlung hält Zoologe Klimpel hingegen nichts, da es das Problem nur verschiebt.

Jäger und andere Naturfreunde können sich als Bürgerwissenschaftler über eine App am Projekt mit Meldungen beteiligen.

rdb

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