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Mit Flinte und Schrot

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Flinten werden zur Jagd auf Niederwild (außer Rehwild) geführt.

Von Hans Joachim Steinbach

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Die Flugwild-Jagd erfordert hohe Fertigkeiten im Flintenschießen.

Flinten sind Langwaffen mit glatten Läufen aus denen in der Regel mit Schrotpatronen geschossen wird.

Flinten werden in Deutschland hauptsächlich als Kipplaufwaffen geführt, und zwar als zweiläufige Flinten. Liegen die Läufe nebeneinander, bezeichnet man sie als Querflinte, liegen sie übereinander als Bockflinte. „Bock” ist die übliche Bezeichnung für übereinander (aufgebockt).

Der praktische Vorteil der zweiläufigen Flinten besteht darin, daß man unmittelbar hintereinander, ohne neu zu laden, zu spannen oder zu repetieren, zwei Schüsse abgeben kann. Gleichzeitig kann man wegen der unterschiedlichen Mündungsverengung (Choke) sowohl auf kürzere als auch auf weitere Distanzen schießen, und man kann sowohl Patronen mit unterschiedlichen Schrotstärken als auch Flintenlaufgeschoß und Schrotpatrone gleichzeitig laden.

Ob Quer- oder Bockflinte ist eher Geschmacksache. Beide sind gleichermaßen leistungsfähig. Sportschützen bevorzuigen normalerweise Bockflinten, weil durch den gradlinigeren Rückstoß der zweite Schuß etwas schneller abgegeben werden kann.

Flinten haben auf Grund glatter Läufe und der Ballistik des Schrotschusses nur eine begrenzte Reichweite, die sich aus der schnell nachlassenden Durchschlagskraft und Deckung ergibt. Einfluß darauf haben Schrotstärke, Choke-Bohrung, Schrotvorlage und Zwischenmittel (beispielsweise Becher oder Filzpfropfen). Wegen dieser ballistischen Gesetzmäßigkeiten liegt der wirksame Schrotschuß bei Entfernungen bis etwa 40 Meter. Extreme Ladungen, sehr enge Choke-Bohrungen oder überlange Läufe bringen beim Schrotschuß einen relativ geringen Vorteil.

Die Trefferleistung einer Flinte wird aber neben der Wahl der Patrone im wesentlichen von der Würgebohrung im Mündungsbereich bestimmt. Je enger die Mündung , um so mehr werden die Schrote gebündelt, und man sagt: „Die Flinte hält zusammen.“

Die gängigen Lauflängen bei Flinten liegen heute bei etwa 70 Zentimetern. Nur spezielle Trap-Flinten haben 76 Zentimeter lange Läufe. Extrem kurze Flintenläufe (55 Zentimeter) findet man bei kombinierten Waffen (Bockbüchsflinten oder Drillinge).

Die tödliche Wirkung beim Schrotschuß tritt durch die sogenannte »Schockwirkung« ein. Durch das gleichzeitige oder zeitlich unmittelbar aufeinander folgende Auftreffen möglichst vieler Schrote (Deckung) auf den Wildkörper wird der Zusammenbruch des Nervensystems verursacht.

Sonderformen der Flinten sind Einlaufflinten und Halbautomaten, auch Selbstladeflinten genannt. In Deutschland muß das Magazin auf zwei Patronen beschränkt sein. Auf dem Markt sind auch Vorderschaftrepetierer (Pump-Flinten). Diese amerikanischen Waffen sind aber bei uns im Jagdgebrauch weniger gebräuchlich. Eine andere Sonderform sind Flintendrillinge.

Aus Flinten kann auch mit Flintenlaufgeschossen gejagt werden. Diese Einzelgeschosse haben eine Treffergenauigkeit und -wirkung bis zirka 50 Meter, eignen sich für die Drückjagd aus Flinten oder kombinierten Waffen (Flintenläufen).

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