Im Interview mit der DEUTSCHEN JAGDZEITUNG
Andreas und Martin Brugger kommen aus einer alten Jägerfamilie. (Foto: Martin Brugger) |
DJZ: Was bedeutet das Jagen für ihr Leben?
Martin Brugger: Jagd und Fischfang sind für mich ein Ausgleich zum hektischen Musikeralltag.
Andreas Brugger: Auf der Jagd kann ich bestens entspannen. Ich lebe hier einen Urinstinkt aus.
DJZ: Welche „Werte“ muss ein guter Jäger haben?
M. Brugger: Er muss Heger sein – kein Schießer. Ein guter Jäger ist darauf bedacht, mit dem Wildbestand so schonend wie möglich umzugehen.
A. Brugger: Der gute Jäger ist Regulator von Wild in Wald und Feld. Er muss im Einklang mit der Natur stehen und nicht nur nehmen, sondern auch geben. Das Gegenteil davon sind in meinen Augen schießwütige Jagdtouristen.
DJZ: Ihr nachhaltigstes Jagderlebnis?
M. Brugger: In Erinnerung ist mir eine traurige Beobachtung geblieben: 2 kapitale Hirsche hatten sich beim Kampf in einem Zaun verfangen. Mehr als einen Kilometer zog sich die Schleifspur. Beide verendeten qualvoll. Seitdem hasse ich Stacheldraht im Revier.
A. Brugger: Sicher auch meine erste Erlegung. Das war ein Fuchs. Stundenlang saß ich in einer eisigen Winternacht an. Meine Finger waren fast erfroren. Trotz der Kälte und extremem Jagdfieber streckte ich meinen ersten Reinecke mit sauberem Schuss.
DJZ: Welche Jagd- und welche Wildart mögen Sie am liebsten?
M. Brugger: Den Ansitz. Dabei wird das Wild am wenigsten beunruhigt. Der König der Wälder ist auch für mich das scheue Rotwild.
A. Brugger: Beim Ansitz beginne ich nach einigen Stunden mit der Natur zu verschmelzen. Das Sehen und Hören verändert sich. Meine Lieblingswildart ist eindeutig das Rotwild.
DJZ: Wie verwerten Sie erlegtes Wild?
M. Brugger: Komplett: Speck, Braten, Würste sind für den Eigenbedarf. So war das schon immer bei uns.
A. Brugger: Das Wildbret wird von meiner Frau verkocht, und die Decken, Bälge oder Federn nutzt Martin zum Fliegenbinden.
Die Fragen stellte H. J. Nagel