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Dakota 76: Klassisch und zuverlässig

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Eigentlich sieht die Waffe aus wie viele andere amerikanische Repetierer. Dabei hat die Semi-Custombüchse Dakota 76 sehr viel mehr zu bieten.

Von Roland Zeitler

Die Dakota 76 im Kaliber 7mm Dakota ist weder besonders leicht noch kurz oder führig. Eher ein Standardrepetierer im amerikanischen Design, ein Klassiker eben: klare Liniengebung und zweckmäßige Gestaltung.

Aber: Dieser Waffe haftet ein Hauch Exklusivität an. Schließlich ist es eine in geringen Stückzahlen gefertigte Semi-Custombüchse. Das heißt: Der Kunde kann unter einer Vielzahl von Ausstattungsvarianten wählen.

Der Schaft

Der aus sehr schön gemasertem Claro-Walnussholz gefertigte Schaft hat einen geraden Schaftrücken, einen lang gezogenen Pistolengriff und eine Backe im Monte Carlo Stil. Der Hinterschaft schließt mit dicker, innenventilierter Gummischaftkappe ab.

Der griffige Vorderschaft mündet in eine flache Nase. Er ist wohlgeformt und, genauso wie am Pistolengriff, findet man dort eine sauber geschnittene, feine Fischhaut. Durch das feinmatte Ölfinish ist der glatt geschliffene Schaft sehr reflexarm.

Das System

Das Herz der Büchse ist das Dakota System Modell 76. Dieses von Dakota entwickelte und gefertige System vereint Merkmale der Systeme Mauser 98, Winchester Modell 70 pre-64 sowie eigene Entwicklungen.

Die starke Hülse besitzt ein großes Ladefenster. In die Hülsenbrücke ist der Schlosshalter integriert. Einfach ausklappen, und schon kann das Schloss entnommen werden. Eingeklappt fügt sich der Hebel fast unsichtbar in die Hülsenbrücke.

Die Patronen verschwinden in einem Stahlblech-Kastenmagazin mit Klappdeckel. Der einfache Abzug lehnt sich an Mauser 98 und Winchester 70 an. Er besteht nur aus wenigen Teilen (Abzug, Abzugsstollen und Feder) und ist äußerst robust. Er stand sehr trocken und löste bei 1400 Gramm (14 N) aus, lässt sich aber auf praxisgerechte 1000 Gramm einstellen.

Der kräftige Zylinder verriegelt mit zwei Warzen im Hülsenkopf. Hohe Zuverlässigkeit bringen langer Auszieher à la Mauser 98 und manueller Auswerfer. Der Auswerfer greift von schräg unten in den Stoßboden und erfordert ein Zurückziehen bis zum Anschlag.

Der äußerst griffige, gewinkelte Kammerstängel fungiert als Sicherungswarze. Die Kugel am Kammerstängel weist in drei Panelen eine Fischhaut auf. So lässt sich der Kammerstängel selbst mit Handschuhen rutschsicher greifen.

Sprichwörtlich erstklassig ist das gegen Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit gut geschlossene Dakota-Schlösschen. Es besticht durch seine Form und beinhaltet die ergonomische Dreistellungssicherung nach Art Winchester 70. Gasfreiräume in der Kammer und Gasentlastungsbohrungen in der Hülse sorgen für ausreichend Schützensicherheit.

Der Lauf

In den Hülsenkopf eingeschraubt ist der 61 Zentimeter lange, konische Jagdlauf. Er verläuft nach der Hülse zunächst einige Zentimeter zylindrisch. Der im Knopfdruckverfahren gezogene Lauf (Lauf wird unterkalibrig gebohrt; dann bringt man mit einem besonders harten Metall die Züge an und verdichtet dabei das Laufmaterial) stammt von der US-Niederlassung des deutschen Laufherstellers Lothar Walther.

Die Riemenbügelösen für abnehmbare Riemenbügel wurden in der sogenannten Inlettet-Form in den Schaft eingelassen und doppelt verschraubt. Leider wurde nicht die Option eines Laufrings gewählt, was sicherlich das Tragen der Waffe bequemer gemacht hätte. Der vordere Riemenbügel sitzt zu weit von der Mündung entfernt (42,5 cm).

System mit Lauf wurde mit Pillars (Distanzröhrchen um die Systemschrauben) und Kunstharz in den Schaft gebettet. Im Vorderschaftbereich ist der gesamte Lauf in Kunstharz gebettet. Das wird bei hochwertigen Repetierern oft gemacht, damit kein Schmutz zwischen Schaft und Lauf eindringt.

Außerdem fordern „Puristen“ solch eine perfekte Passung des Schaftes, so dass diese Maßnahme unumgänglich wird. Häufiger Nachteil: eine etwas schlechtere Warmschussleistung. Das ist aber von Waffe zu Waffe verschieden.

Praxis und Schussleistung

Mittels einer Dave Talley Montage wurde ein Swarovski Zielfernrohr PV 3-12×50 mit Leuchtabsehen montiert. Die Montage beinhaltet Basen mit einer Quernut, in der die Stege an den Ringen ein Lager finden. Mittels Knebel werden die Ringe dann festgezogen. Bei Ab- und Aufsetzen des Zielfernrohrs konnte eineTreffpunktverlagerung (3 bis 5 cm) beobachtet werden.

Die Waffe bewährte sich im heimischen Revier und bei Jagden im Gebirge. Sie ließ sich dank bester Schäftung sehr angenehm schießen. Ein Hochschlag war nicht festzustellen. Die Verarbeitung ist erstklassig, die samtmatten Metallteile sind fehlerlos tiefschwarz brüniert. Alle Passarbeiten wurden penibel ausgeführt. Und führen ließ sich die 3,58 Kilogramm schwere und 113,5 Zentimeter lange Büchse auch noch gut.

Die Schussleistung wurde mit Fabrikpatronen (mit 9,1 Gramm Swift) und verschiedenen Handladungen ermittelt. Dabei zeigte sich, dass der Lauf wärmeempfindlich ist. Bei fünf hintereinander abgegebenen Schüssen betrug der Streukreis nahezu immer zwischen 4,5 und fünf Zentimeter. Aus kaltem Lauf lagen fünf Schuss auf 100 Meter zwischen 2,5 und drei Zentimetern: eine hervorragende Leistung.

Wegen des hohen Dollarkurses kostet die Büchse etwa 5300 Euro (Importeur The Duke, Remscheid). Dakota im Internet: www.theduke.de

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