Der Europäische Dachverband für Jagd und Naturschutz (FACE) hat in einem offenen Brief die EU-Kommission aufgefordert, zügig die nächsten Schritte zu gehen, um ein angepasstes und flexibles Wolfsmanagement in Europa zu ermöglichen.
Offener Brief an EU-Kommission: FACE fordert flexibleres Wolfsmanagement in Europa. (Quelle: Mross/DJV)
FACE-Präsident Torbjörn Larsson fordert Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter anderem auf, den Schutzstatus herabzustufen und den Wolf in Anhang V der FFH-Richtlinie zu überführen. Außerdem müssten die Leitlinien der EU-Kommission zum Umgang mit geschützten Arten überarbeitet werden: Es müsse deutlicher werden, dass die Mitgliedsstaaten weite Spielräume genießen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die FACE-Forderungen und verweist auf Kommissionspräsidentin von der Leyen, die bereits im September 2023 für den Wolf eine Überprüfung des Schutzstauts gefordert hatte.
In Deutschland führen die hohen Anforderungen für den Schutz des Wolfes und ihre strikte Auslegung durch Behörden und Gerichte dazu, dass selbst der Abschuss von verhaltensauffälligen Wölfen in der Praxis kaum möglich ist. „Schutzvorgaben aus den 1990er-Jahren sind längst überholt, da sich der Wolf stark ausgebreitet hat“, sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Die starren Regelungen würden derzeit die Akzeptanz für den Wolf drastisch gefährden, so Dammann-Tamke weiter.
Die EU-Kommission hatte im Frühjahr 2023 eine Überprüfung des Schutzstatus eingeleitet und auf vorhandene Spielräume hingewiesen. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte im Oktober desselben Jahres ebenfalls die Lockerung des Schutzstatus und weitere Maßnahmen gefordert. Zuvor hatten sich die Ministerpräsidenten der Länder im September in Brüssel mit Kommissionspräsidentin von der Leyen getroffen und dabei den Umgang mit dem Wolf thematisiert.
PM