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Grenzübergreifende Zusammenarbeit beim Monitoring von Wölfen

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Ein länderübergreifendes Monitoring und damit ein besseres Management von Wölfen im Alpenraum ist das Ziel eines Arbeitsübereinkommens, auf das sich am 10. März die Landesregierungen von Bayern, Tirol, Südtirol, Vorarlberg, Salzburg und Trentino (Deutschland/Österreich/Italien) geeinigt haben.

Foto (v.l.n.r.): Christian Gantner (Vorarlberger Landesrat), Agrarministerin Michaela Kaniber, Josef Geisler (Landeshauptmann-Stellvertreter Tirol), Dr. Josef Schwaiger (Salzburger Landesrat) und Umweltminister Thorsten Glauber. (Quelle: Wintzer/StMELF)

Der Wolf wird alpenweit zum Problem. Deshalb befasste sich die „Arbeitsgemeinschaft der Alpenländer“ (ARGE ALP) in Innsbruck mit der Gefährdung der traditionellen Weidewirtschaft durch die stetig zunehmende Wolfspopulation im Alpenraum.

Die beiden bayerischen Vertreter, Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und Umweltminister Thorsten Glauber, sind sich einig, dass die betroffenen Alpenländer mit diesem Arbeitsübereinkommen einen großen Schritt beim Monitoring des Wolfs vorankommen. Kernanliegen ist die großräumige Beschreibung der alpinen Wolfspopulation und damit des Erhaltungszustands in dieser Region. Es mache keinen Sinn, so die beiden Minister, die Wolfspopulationen in den jeweiligen Ländern einzeln zu betrachten. Denn der Wolf halte sich nicht an Grenzen. Es brauche deshalb eine Gesamtbetrachtung im ganzen Alpenbogen. Die Entnahme eines Wolfes sei leichter möglich, wenn die Wolfspopulation der jeweiligen biogeographischen Region in einem Nationalstaat in einem „günstigen“ Erhaltungszustand sei. Die EU denke hier grundsätzlich in Grenzen, wo für die Großraubtiere und insbesondere für den Wolf keine sind.

In einigen Bereichen stehe die von der Gesellschaft gewünschte Weidetierhaltung, die Artenvielfalt und letztlich die Existenz der Bauernfamilien auf dem Spiel, so die Meinung der bayerischen Staatsregierung.

Das unterzeichnete Arbeitsübereinkommen sieht vor, dass die Untersuchungsmethoden und Markersysteme der vier durch die Länder beauftragten Labore harmonisiert werden sollen. Dadurch werden die genetischen Proben von Wölfen besser untereinander vergleichbar. So können grenzüberschreitend wandernde Wölfe in Zukunft effektiver identifiziert werden. Zudem sei es wichtig und hilfreich zu wissen, ob ein Tier in einem anderen Land bereits nachgewiesen wurde. Hierfür erklärten sich die Beteiligten auch bereit, Daten und Genproben einzelner Wölfe mit grenzüberschreitendem Bezug auszutauschen. Zudem wurde vereinbart, dass die Länder jährlich ihre ermittelten Wolfsdaten im Alpenraum abgleichen.

Als „Schritt in die richtige Richtung!“ begrüßte auch Tirols Landwirtschaftskammer-Präsident Hechenberger den ARGE ALP-Beschluss zur gemeinsamen Vorgehensweise in Sachen Wolf.

rdb

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