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Acker- und Grünland

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Zum Lebensraum des Wildes zählt auch die landwirtschaftlich genutzte Feldflur.

Von Hans Joachim Steinbach

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Der wechsel von Wald, Ackerland, Wiesen und Weiden, streuobstwiesen, Trockenrasen un dÖdland – all das bietet dem Wild optimalen Lebensraum.

Der Wechsel von Wäldern, Wiesen und Feldern bestimmt den Lebensraum unserer Wildtiere. Landwirtschaftlich genutzte Äcker, Getreide, Mais-, Raps- oder Hackfruchtflächen, Wiesen und Weiden sind auch Lebensraum und Äsungsflächen für freilebendes Wild.

Wildtiere beeinträchtigen den Landbau, und Landwirte sind wichtige Partner für die Jäger und Revierinhaber. Zwischen Jagd und Landwirtschaft gibt es enge Wechselbeziehungen. Die wichtigste davon ist, daß die Hege von Wild so durchgeführt werden muß, daß Beeinträchtigungen einer ordnungsgemäßen land-, forst- und fischereiwirtschaftlichen Nutzung, insbesondere Wildschäden, möglichst vermieden werden.

Das aber ist nicht immer eine Frage von Wilddichten. Einzelne Äsungsflächen in waldreicher Gegend unterliegen immer einem besonderen Äsungsdruck, und für Wild besonders attraktive Äsungskulturen unterliegen stets einer besonderen Wildschadensgefahr. Eine einzelne Rotte Sauen kann eine Wiese oder Weide in einer Nacht total schädigen. Besonders gefährdete Flächen müssen deshalb besonders geschützt werden.

Boden ist nicht gleich Boden

Alle unsere Kulturpflanzen (außer Wiesengräser) wachsen auf dem Ackerboden. Der Landwirt unterscheidet fruchtbare und weniger fruchtbare Böden. Die entscheidende Komponente für die Bodenfruchtbarkeit ist der Humusgehalt.

Neben dem Humus entscheidend für die Fruchtbarkeit ist auch noch der ph-Wert des Bodens. Neutrale Böden haben einen ph-Wert von sieben, im Bereich von sechs bis sieben sind die physikalisch-chemischen Reaktionen im Boden, der sogenannte Nährstoffhaushalt, am besten. Bei sauren Böden wird Phosphor festgelegt, und Kalium und Magnesium werden leicht ausgewaschen, sie gehen so als pflanzenverfügbare Nährstoffe verloren. Sehr saure Böden müssen deshalb regelmäßig gekalkt werden oder sie ergeben nur minderwertige Grünlandstandorte und eignen sich nicht für den Ackerbau.

Die Bodenart wird von der Zusammensetzung der Mineralienanteile bestimmt. Der Bauer unterscheidet danach Sand-, Löß-, Lehm- oder Tonböden und darunter die verschiedensten Zwischenstufen. Sand- und sandige Böden sind arme Böden, weil sie Wasser und Nährstoffe schlecht binden können und Nährstoffe schnell ausgewaschen werden. Dafür sind sie leichte Böden und entsprechend einfacher zu bearbeiten. Das andere Extrem sind Tonböden: Sie sind sehr schwer (schwer zu bearbeiten), man bezeichnet sie auch als „Minutenböden“. Am ertragsfähigsten sind Lehmböden, Lößböden sind absolute Spitzenböden.

Der Boden ist nicht gleichförmig aufgebaut, sondern besteht aus verschiedenen Horizonten (im Bodenprofil zu sehen). Danach unterscheidet man verschiedene Bodentypen wie beispielsweise Schwarzerde, Braunerde, Podsol, Moorboden oder Verwitterungsboden.

Mit Pflug, Grubber, Egge und Walze

Um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und in Ertrag umzusetzen, muß der Landwirt den Boden richtig bearbeiten. Zur Bodenbearbeitung gehören einige wichtige Landmaschinen wie Pflug, Grubber, Kultivator oder Egge und Walze. Die Bodenbearbeitung ist auf die Erhaltung der Bodengare und die Bereitung eines optimalen Saatbettes gerichtet. Es gibt aber in der heutigen Praxis bodenbearbeitungssparende Verfahren, wobei nicht gepflügt wird.

Bei der Saatbett-Bereitung wird die obere Bodenschicht gelockert, damit das Saatgut in der richtigen Tiefe abgelegt werden kann, bei Einzelkornaussaat auch im richtigen Abstand. Die dichtere untere Bodenschicht sorgt für den Kapillarschluß und damit für eine optimale Feuchtigkeit. In Einzelkorn-Aussaat werden etwa Zuckerrüben gedrillt : Das verringert den Pflegeaufwand, während Getreide mit normaler Drillsaat (in Reihen gedrillt) ausgebracht wird. Die Breitsaat mit Düngerstreuer oder per Hand wird nur auf kleinen Flächen (Wildacker) zur Grünland-Ansaat oder im Futterbau angewendet.

Hohe Erträge nur mit Düngung

Langfristig kann die Bodenfruchtbarkeit nur erhalten und gesteigert werden durch den Einsatz von Mineral- und Wirtschaftsdünger. Düngung sichert dem Landwirt auch Höchsterträge.

Mineraldünger sind Stickstoff-, Phosphor-, Kali-, Magnesium- und Kalkdünger in verschiedenen Kombinationen, Formen und Nährstoffgehalten. Sie werden im Boden festgelegt und in pflanzenverfügbare Formen umgewandelt. Die landwirtschaftlichen Nutzpflanzen setzen die Nährstoffe in Ertrag und Qualität um. So läßt sich Qualitätsweizen nur über hohe Stickstoffgaben erzielen. Dagegen führt Nährstoffmangel zu Mangelerscheinungen und Krankheiten und damit zu Ertragsausfällen.

Wirtschaftsdünger sind Stallmist, Jauche, Gülle, Kompost, Klärschlamm und andere organische Stoffe. Auch sie enthalten mineralische Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphor, nur nicht in so konzentrierter Form (Gülle ist sehr stickstoffreich). Sie vermehren aber entscheidend den Humusgehalt des Bodens. Besonders leichte Böden (Sandböden) bedürfen eines hohen Einsatzes von organischer Düngung. Wird nur mit organischem Dünger gearbeitet und auf Chemie verzichtet, spricht man von biologischem Landbau.

Gegen Krankheiten und Schädlinge

Unter Pflanzenschutz versteht man die Maßnahmen zur Unkraut- und Schädlingsbekämpfung. Unkrautbekämpfung kann man sehr schonend durch mechanische Pflege (hacken, striegeln) durchführen und dabei ganz auf Chemie verzichten. Zur Erzielung von Höchsterträgen wird aber heute bei der intensiven Marktproduktion sehr massiv mit Herbiziden gegen Unkräuter, Insektiziden gegen Insekten, Fungiziden gegen Pilze, Bakteriziden gegen Bakterien und anderes mehr mit der „chemischen Keule“ vorgegangen.

Weniger ist manchmal mehr; deshalb sollte der Natur zuliebe und zum Schutz der Umwelt auf Höchsterträge verzichtet und biologischer Landbau noch mehr gefördert werden.

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