Winterzeit ist Jagdzeit! Trotz Kälte wollen Jäger zu dieser Jahreszeit nichts als raus. Auch die DJZ-Redakteure treibt es dann auf den Hochsitz. Sie verraten, mit welchen Tricks sie der Kälte trotzen.
Ansitz bei Schnee. Windstille. Der Mond hinter den Wolken erleuchtet mit gedämpftem Licht die Winterlandschaft bei Nacht. Jeder Schritt des Fuchses, der durch den mit Schwarzdorn bewachsenen Graben schnürt, ist zu hören. Langsam in Anschlag gehen und ruhig zielen. Ohne Zittern – das geht nur, wenn man nicht friert!
Mein Rezept gegen den Frost, denn besonders bei klirrender Kälte und Schnee sind Ansitze herrlich, ist mein Ansitzsack. Ein Modell mit Loden und Synthetikfutter. Der große Vorteil: Ich brauche sonst keine Spezialausrüstung. Weder Winterstiefel, in denen man kaum laufen kann, noch Thermohosen, in denen man beim Weg zum Sitz schon ins Schwitzen kommt. Ich trage einfach meine Gummistiefel mit Neoprenfutter, wenn es sehr kalt ist, auch lange Unterwäsche und sonst meine normale Jagdbekleidung.
Bei Eiseskälte kommt meine Geheimwaffe zum Einsatz: Ein Lammfellmantel, den ich vor etlichen Jahren geschenkt bekam. Er ist nicht besonders modisch, mir mindestens 4 Nummern zu groß und dazu recht schwer. Aber dafür mollig warm! Wenn ich so verpackt in meinen Ansitzsack einschliefe, kann ich locker 3 bis 4 Stunden ausharren.
Gegen das Auskühlen des Kopfes trage ich noch eine Mütze oder einen Hut. Dies ist abhängig vom Mond– oder Stadtlicht, das mich blenden könnte. Den Hut nutze ich dann als Lichtschutz beim Schuss. Handschuhe habe ich, nutze sie aber nur zur Pirsch. Ich habe das Gefühl, dass beim Tragen von Handschuhen meine Finger mehr auskühlen. Ich stecke sie lieber tief durch die Öffnungen im Ansitzsack in meine Mantelbrusttaschen. Dort bleiben sie durch die Körperwärme angenehm warm und die Finger beweglich für einen präzisen Schuss.
Der größte Vorteil an der Loden-Hotdog-Technik: Tauchen Sauen außerhalb der Schussreichweite auf, streife ich den Ansitzsack ab und bin blitzschnell zum Pirschen startklar.