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Fest verbunden – Festmontagen und andere

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Zielfernrohr-Montagen im Vergleich II – die technisch einfacheren Montagearten sind nicht unbedingt schlechter, sondern bei bestimmten Waffe-Optik-Konstellationen sogar vorteilhaft.

Von Norbert Klups

Stolle Festmontage
Festmontage von Stolle auf eine rBenchrest-Büchse: eine Präzisionsmontage höchster Qualität, bei der die Ringhälften jeweils mit 1 und 2 gekennzeichnet sind, damit auch immer die genau passenden Paare zusammen kommen.

Festmontagen

Die Festmontage ist eigentlich der sicherste Weg, um Waffe und Zielfernrohr miteinander zu verbinden. Besonders Bedienfehler von Schützen-Seite her sind vollkommen ausgeschlossen. Waffe und Zieloptik sind fest miteinander verbunden, und ohne Werkzeug kann das Glas nicht entfernt werden.

Das ist natürlich auch der größte Nachteil einer Festmontage: Das Zielfernrohr schnell absetzen und über Kimme und Korn schießen, geht nicht. Daher sieht man Festmontagen bei uns auf Jagd-Repetierern nur sehr selten und auf kombinierten Kipplaufwaffen so gut wie nie. Bei Sportwaffen sind sie dagegen sehr häufig, und auch bei jagdlichen Varmint-Büchsen findet sich diese Montageart sehr oft.

Varmint-Büchsen haben meist keine offene Visierung und eine Montageart, die das Abnehmen des Zielfernrohres ohne Werkzeug erlaubt, hätte hier keinerlei Vorteile. Bei einläufigen Jagdwaffen ist diese Montageart immer eine Überlegung wert.

Grundsätzlich unterscheidet man bei den Festmontagen grob zwei Bauweisen. Einmal die Version, die über speziell auf die Montage zugeschnittene Fußplatten verfügt, und dann die Variante, bei der die Montageringe an einer Prismenschiene befestigt werden. Im Gegensatz zu der Aufschub- oder Aufkipp-Montage haben die Ringoberteile dann hier aber keinen Öffnungsmechanismus in Form eines Hebels oder einer Rändelschraube, sondern werden fest angeschraubt.

Ist die Büchse bereits mit einer Prismenschiene oder bei Repetierern mit Prismenstücken auf den Hülsenbrücken ausgestattet, bietet sich die zweite Bauweise an, denn dann müssen nur noch die Ringe erworben werden. Solche Montagen werden von verschiedenen Herstellern in unterschiedlicher Qualität angeboten.

Von einfachen Blechschellen über Aluminiumringe bis hin zu aufwändig gefrästen Stahl- oder Leichtmetallringen ist hier alles zu finden. Die Billigmodelle sollten besser im Regal des Büchsenmachers bleiben, denn eine gewisse Stabilität ist notwendig, wenn die Montage dauerhaft halten soll.

Das ist natürlich auch vom Kaliber der Waffe abhängig: Eine KK-Büchse fordert die Montage wesentlich weniger als die Long-Range-Büchse im Kaliber .338 Lapua Magnum.

Bei der zweiten Bauart gehören zur Montage entweder passende Fußplatten, die dann mit den Ringoberteilen verschraubt werden, oder die Montage ist gleich aus einem Stück, und es können lediglich die oberen Ringhälften abgenommen werden.

Die Fußplatten mit den Ring-Unterteilen werden mit der Waffe verschraubt, das Zielfernrohr in die Ringunterteile gelegt und die oberen Ringhälften aufgesetzt und festgeschraubt. Die ganze Montage wird mit vier oder sechs Schrauben gehalten, und nichts kann sich verstellen oder verschieben.

Festmontagen sind sehr schussfest und stabil. Wird kein Wert darauf gelegt, die Waffe auch über Kimme und Korn zu schießen, spricht nichts gegen eine Festmontage. Probleme kann es aber bei nicht standardisierten Waffen geben. Ist zum Beispiel zwischen Hülsenkopf und Hülsenbrücke ein Höhenunterschied vorhanden, weil etwa die Waffe überschliffen oder poliert worden ist, kann es sein, dass bei einer Ringmontage die Ringe höhenmäßig nicht fluchten oder im Winkel zueinander stehen, was zunächst mit dem Auge kaum sichtbar ist. Das ergibt sich erst beim Einlegen des Zielfernrohres.

Ein guter Büchsenmacher wird dann die Unterfläche der Montagefüße so lange nacharbeiten, bis das Zielfernrohr fluchtend in den Ringen aufliegt. Aber gerade weil es sich um billige und dem Augenschein nach leicht zu montierende Montagen handelt, wird das von den meist „Do it Yourself“-Monteuren außer Acht gelassen. Verspannungen, ja Verbiegungen der Rohre können die Folge sein.Foto: Norbert Klups

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Weaver Festmontage
Klassische Festmontage von Weaver. Unterteile und untere Ringhälften bestehen aus einem Stück.
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