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Prominente Jäger: Wolfgang Grupp

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Trendsetter mit viel Passion: Kaum eine Talkshow zum Thema „Unternehmensstandort Deutschland“, zu der Wolfgang Grupp nicht eingeladen ist. Der Trigema-Chef gilt als Vorzeige-Produzent. Dass er gerne Maßanzug gegen Loden tauscht, wissen nur wenige.

 

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Wolfgang Grupp ist auch passionierter Weidmann. (Foto: H.J. Nagel)
Er liebt den großen Auftritt. Stil ist für ihn Pflicht. Sein Maßanzug steht ihm wie angegossen, und ein Foto von ihm ohne tadellos sitzendem Jackett gibt es nicht. Wolfgang Grupp ist nicht nur Chef eines der größten deutschen Bekleidungshersteller, er lebt geradezu Mode und Qualität. Er lebt Trigema. Aber es gibt auch den anderen Wolfgang Grupp. Den, der hemdsärmlig im Wald Fütterungen beschickt, den, der beim Aufbrechen die Rote Arbeit nicht scheut, und den, der sich dafür nicht zu schade ist, Feuerholz für die Jagdhütte zu spalten. Wolfgang Grupp ist ein deutscher Top-Unternehmer und begeisterter Jäger. Die zwei Herzen, die in Grupps Brust schlagen, stehen nicht im Widerspruch zueinander, betont der 69-Jährige: „Die gleiche Verantwortung und Disziplin, die ich für Firma und Mitarbeiter aufbringe, bringe ich auch für Revier und Wild auf. Nur so läuft der Laden.“ Sein zweites Zuhause hat der Unternehmer im Allgäu. In Aigis bei Missen (nahe Isny) liegt sein Revier, und mittendrin steht ein luxuriöses Jagdhaus. „Das war mal ein heruntergewirtschafteter Bauernhof. Uralt. Deshalb durfte der Hof in seiner Substanz nicht verändert werden. Trotzdem habe ich es geschafft, ihn völlig umzubauen. Dafür haben wir immer wieder nur Teile des Anwesens saniert. Und irgendwann waren wir durch“, berichtet Grupp und lächelt dabei.
 

Steiniger Weg zur Eigenjagd

 

Dem Trigema-Chef ist die Freude anzusehen. Den geraden Achter erlegte er 2009 im eigenen Revier. (Foto: privat)
Dem Trigema-Chef ist die Freude anzusehen. Den geraden Achter erlegte er 2009 im eigenen Revier. (Foto: privat)
Um das Jagdhaus herum besitzt der Trigema-Chef seit 2007 eine 350 Hektar große Eigenjagd. Über 80 Flächenkäufe – seit 1982 – seien hierfür notwendig gewesen, so Grupp. Damit war die Mindestgröße für ein Hochgebirgs-Revier sogar überschritten. Neben Rot- und Rehwild kommt hier auch vereinzelt Schwarzwild vor. Der Weg zu seinem „zweiten zu Hause“ war allerdings steinig. Schon 1973 hatte sich der Geschäftsmann in die Region rund um Isny verliebt. Nichts lag ihm näher, als dort auch jagdlich Wurzeln zu schlagen. Gesagt, getan: Ab 1976 bewirtschaftete er über drei Pachtperioden eine fast 2.000 Hektar große Gemeinschaftsjagd. „Hier habe ich alles erlebt. Schöne wie schlechtere Zeiten“, erinnert sich der Jäger.
 
Gerne und oft sei er in den Anfangsjahren im Revier gewesen, und auch seine Familie hätte die überragende Landschaft mit Wild und Wald häufig genossen. Doch irgendwann sei es dort ungemütlich geworden. „Querelen einzelner Jagdgenossen machten mir das Jägerleben schwer“, erinnert er sich. Und nach 24 Jahren sei ihm mitgeteilt worden, dass die Jagd nicht mehr verpachtet würde, sondern in Eigenregie nur noch Pirschbezirke vergeben würden.
 
Wolfgang Grupp selbst durfte in der Folge nurmehr die Hälfte seiner eigenen Grundstücke bejagen. Das war für „den Macher“ Ansporn, seiner ungestörten Passion als Eigenjagdbesitzer nachzukommen. Zuvor hatte es schon ordentlich Probleme mit überhöhten Abschussvorgaben für das Rehwild gegeben. Bis auf 600 Stück in 3 Jahren waren die forstlichen Forderungen angestiegen. Dem wollte Wolfgang Grupp nicht nachkommen, prozessierte erfolgreich, aber bezahlte auch rund 35.000 Euro Ordnungsgelder wegen Nichterfüllung des Plans.
 
Der Trigema-Chef hat den Ärger von damals mittlerweile verdaut. Viel Geld hatte er in die Kommune gesteckt, und Gängelungen waren der Dank. Heute kann er seine Jagd aus vollem Herzen genießen: „Ich versuche, so oft wie möglich herzukommen und erfreue mich an der schönen Natur im Allgäu.“ Etwa ein Dutzend Rehe und 4 bis 8 Stück Rotwild kommen jährlich im Grupp-Revier zur Strecke. Das sei verantwortliche Wildbewirtschaftung, ist sich der 69-jährige Jäger sicher.
 

Wildbretverkauf im Modehaus

 

Wald und Wild sind Wolfgang Grupp wichtig. Die „Rehfamilie“ steht im Garten des Unternehmers. (Foto: Hans Jörg Nagel)
Wald und Wild sind Wolfgang Grupp wichtig. Die „Rehfamilie“ steht im Garten des Unternehmers. (Foto: Hans Jörg Nagel)
Wolfgang Grupp stammt aus einer Jägerfamilie. Auch der Großvater war schon ein begeisterter Weidmann. „Als kleiner Junge war es für mich das Größte, vom Hochsitz aus Rehe oder Füchse zu beobachten. Mein Vater setzte mich schon als 10-Jährigen alleine an, und später musste ich bis ins Kleinste erzählen, was ich gesehen hatte.“ Bereits mit 11 Jahren kam Grupp in ein Jesuiten-Internat, wo er später sein Abitur machte. Die Ferien habe er mit großer Freude im väterlichen Revier in Burladingen (Baden-Württemberg) verbracht. Hier befindet sich übrigens auch das Trigema-Stammwerk.
 
Vor allem die Ansitzjagd hat es dem Revierinhaber angetan. Ruhe kombiniert mit Spannung mache für ihn dabei den Reiz aus. Gesellschaftsjagden besuche er ebenfalls gerne. „Hochwild- und Niederwildjagden. Es macht mir große Freude, auf Schwarzkittel und Rotwild, aber auch auf Hase und Fasan zu jagen“, sagt der Weidmann.
 
Grupps Waffenschrank ist eher überschaubar. 2 Drillinge und ein Repetierer aus Ferlacher Produktion, eine Blaser R93, eine englische und eine Bockflinte. Das war’s. Aber gerne gibt der Trendsetter einen Spleen zu: „ Ich habe die Schäfte all meiner Langwaffen schwarz beizen und alle Silberteile vergolden lassen. In alle  Pistolengriffkäppchen sind meine Initialen eingraviert.“ Das passt zu dem Mann, der so penibel auf sein Äußeres achtet und für den seine Garderobe nicht nur Bekleidung ist. Der Spagat zwischen Businessman und Weidmann gelingt Wolfgang Grupp ausgezeichnet. Er ist nicht das eine oder das andere – er ist beides. Und das nicht nur im Revier. Oder kennen Sie eine andere Bekleidungsfirma, die in ihren Ladengeschäften neben Hose und Hemd auch Wildbret aus eigenem Revier anbietet?
 


Steckbrief

 

Wolfgang Grupp versteht es, sich ins rechte Licht zu rücken – zu Hause und im Revier
Wolfgang Grupp (Foto: Hans Jörg Nagel)
Wolfgang Grupp wurde am 4. April 1942 in Burlading (BW) geboren. Nach Internatszeit und Wirtschaftsstudium übernahm er 1969 den väterlichen Betrieb. Unter seiner Leitung wurde Trigema (1.200 Mitarbeiter) zu einem Vorzeige-Unternehmen mit mittlerweile 45 Testgeschäften. Die gesamte Produktion ist in Baden-Württemberg angesiedelt, und der Firmeneigner garantiert auch den Kindern seiner Angestellten einen Arbeitsplatz.
 
Bekannt wurde der Trigema-Chef durch Fernsehauftritte in Talkshows, wie zum Beispiel bei Christiansen, Lanz oder Maischberger. Wolfgang Grupp ist seit 1988 mit Elisabeth v. Holleuffer verheiratet und hat zwei Kinder. Sein Sohn (20) ist ebenfalls Jäger.
 
 
 
 
 


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