Polnische Wissenschaftler der Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz fanden heraus, dass es einen signifikanten Zusammenhang gibt zwischen der Anzahl der Frischlinge und dem Lebensraum, in welchem Schwarzkittel sich aufhalten.
Maisanbau fördert die Fruchtbarkeit von Sauen (Foto: Dieter Hopf)
Große Ackerflächen mit leicht erreichbarem Fraß begünstigten eine höhere Vermehrungsrate der Wildschweine, die in der Nähe solcher Felder ihren Einstand besitzen. Ursache ist – so die Forscher – Folgendes: Mykotoxine, konkret Schimmelpilzgifte, können für Hormonstörungen beim Schwarzwild verantwortlich sein. Dies wiederum führt zu einer verlängerten Rauschzeit und zu einer erhöhten Reproduktionsrate – im Vergleich zu Schwarzkitteln, die vornehmlich in Waldgebieten leben.
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass sich Zearaleon (ein Schimmelpilzgift) sowohl in Sauen findet, die in der Feldmark leben, als auch solchen, die in Waldgebieten ihren Einstand haben. Die Höhe der Konzentration des Giftes unterschied sich allerdings sowohl in den analysierten Körperflüssigkeiten, als auch in den -geweben signifikant. Und sie stand jeweils in markantem Zusammenhang mit dem Lebensraum der Schwarzkittel: In fast sämtlichen Proben von Sauen, die in Maisfeldern lebten, wurde ein höherer Gehalt an Toxinen gefunden. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Ernährung dieser Schwarzkittel zu einem großen Teil auf Mais basiert. Damit nehmen sie erheblich mehr Myko-Östrogene auf, welche wiederum die Fruchtbarkeit erhöhen.
Trifft die polnische Untersuchung zu, gilt: Verstärkter Maisanbau bedeutet zugleich steigende Schwarzwildbestände.
rr