Nach Kritik an der Trassenführung des Zauns zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Nationalpark Unteres Odertal wird der dortige Festzaun teilweise verlegt.
Landrätin Karina Dörk, Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer und Umweltstaatssekretärin Anja Boudon (v.l.n.r.) bei dem gemeinsamen Treffen in Angermünde (Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV))
Auf den neuen Zaunverlauf haben sich das Land Brandenburg und der Landkreis Uckermark am 17. Februar geeinigt, wie das Ministerium für Soziales und Gesundheit in einer Pressemitteilung bekannt gaben.
Mit der Verlegung des Zauns reagieren die verantwortlichen Behörden auf Funde von verletzten und verendeten Wildtieren am ASP-Zaun infolge des Oder-Hochwassers. Der westliche Zaun des Schutzkorridors entlang der Grenze zu Polen wird nun im überwiegenden Teil des Polders A nach Westen verschoben. Damit erhalten Wildtiere genügend Fläche, um sich aus den regelmäßig von Hochwasser betroffenen Auenflächen zurückziehen zu können. Der Umbau wird umgehend beginnen.
Umweltstaatssekretärin Anja Boudon sagte bei einem Ortstermin in Angermünde: „Wir sind uns einig, dass unnötiges Tierleid am ASP-Zaun jetzt und in Zukunft vermieden werden muss. Unter Berücksichtigung von erforderlicher Seuchenbekämpfung sowie rechtlich verankertem Natur-, Tier- und Hochwasserschutz haben wir mit dem geplanten Zaunverlauf einen Kompromiss im Nationalpark Unteres Odertal gefunden und schaffen Ausweichflächen für die Tiere. Der Zaunumbau muss jetzt beginnen, damit die Maßnahmen noch vor dem Frühjahrshochwasser greifen.“
Kritisiert wurde das mutwillige Zerstören von Zäunen. Dies sei falsch verstandener Tierschutz. Die Erfolge im Kampf gegen die hoch gefährliche ASP dürften nicht aufs Spiel gesetzt werden. Sie dienten auch dem Tierschutz der Wild- und Hausschweine. Feste Zäune sind die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen die hoch gefährliche Afrikanische Schweinepest. Brandenburg sieht sich mit Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern als „Bollwerk” gegen eine ungebremste Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest Richtung Westen. Seit Wochen hatten sich Jägerinnen und Jäger vor Ort zusammen mit Tierschutzorganisationen für eine Zaunverlegung eingesetzt.
rdb