836.865 Wildschweine haben die Jäger in der Saison 2017/18 erlegt. Das sind knapp 42 Prozent mehr als im Vorjahr.
Etwa 16,7 Millionen Stunden jagdlicher Einsatz waren notwendig. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat die Jagdstatistik für Wildschweine ausgewertet: Die Jäger haben in der Saison 2017/18 (1. April bis 31. März) genau 836.865 Wildschweine erlegt. Das ist die höchste, jemals erzielte Strecke. Die ersten Hochrechnungen aus dem September wurden damit noch übertroffen.
16,7 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit leisteten deutschlands Jäger zur Bestandsreduktion beim Schwarzwild (Foto: Jürgen Weber)
16,7 Millionen Stunden für die Seuchenprävention
„Die Jäger haben einen erheblichen Teil zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest beigetragen“, kommentierte DJV-Vizepräsident und Veterinär Dr. Wolfgang Bethe die Zahlen. Bei durchschnittlich 20 Stunden Einsatz pro erlegtem Tier haben Deutschlands Jäger im vergangenen Jagdjahr mindestens 16,7 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit zur Bestandsreduktion geleistet. Das entspricht bei Mindestlohn einer monetären Leistung von knapp 148 Millionen Euro.
ASP: DJV fordert mehr Biosicherheit
Leben weniger Schweine pro Fläche, breitet sich das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) langsamer aus, die natürliche Ausbreitungsgeschwindigkeit liegt bei 20 Kilometern pro Jahr. Hingegen verbreiten Menschen das ASP-Virus nachweislich innerhalb kürzester Zeit über hunderte Kilometer: Im September ist die Tierseuche in Belgien ausgebrochen, die am nächsten gelegenen ASP-Gebiete sind in Osteuropa. Deutschland ist bislang frei von ASP. Um eine Verbreitung der Tierseuche möglichst zu verhindern, ist laut DJV mehr Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen notwendig. Dazu gehörten verschließbare Abfallbehälter an Rastplätzen, wildschweinsichere Zäunungen und Aufklärung von Reisenden.
Weniger Wildschweine in der Jagdsaison 2018/19 erwartet
In vielen Teilen Deutschlands berichten Jäger von deutlich weniger erlegten Frischlingen in der laufenden Jagdsaison 2018/19. Dr. Frank Tottewitz vom Thünen-Institut für Waldökosysteme sieht eine Ursache in den späten, heftigen Frostperioden im März 2018 mit bis zu minus 17 Grad Celcius: Der Wildschwein-Nachwuchs hat diese Wetterkapriolen vermutlich vielerorts nicht überlebt. Der Wissenschaftler geht davon aus, dass die Jagdstrecke 2018/19 deshalb geringer ausfallen wird.
PM DJV