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Im Praxistest: Hohlspitz-Munition Kaliber 9mm Luger

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Speer Gold Dot 124 Grains

Etwas mehr Geschossgewicht, aber mit 372 m/s nur eine geringfügig niedrigere Geschwindigkeit. Laboriert ist die 124 Grains Laborierung mit 4,8 Grains Blättchenpulver offensichtlich der gleichen Sorte. Die Präzision war mit 21 Millimetern hervorragend. Auch hier wieder gab es sehr wenig Mündungsfeuer. Das Rückstoßverhalten unterscheidet sich gegenüber der leichteren Patrone kaum, und die Funktion war in allen drei Testwaffen störungsfrei.

Das 124 Grains Geschoss spricht durch die hohe Vo fast ebenso schnell an wie das leichtere Gold Dot, hat aber durch die größere Masse mehr Tiefenwirkung. Das Geschoss pilzte sogar auf 17,0 Millimeter auf, durchschlug den Knochen und drang noch weit in den Gelatineblock ein.

Der Durchmesser des Geschossrestes war hier sogar noch größer als beim leichten 115 Grains Geschoss. Beim leichten Geschoss werden die Mantelfahnen offensichtlich durch die höhere Geschwindigkeit wieder eng an den Geschosskörper angepresst, wodurch sich ein geringerer Durchmesser ergibt. Für eine Fangschusspistole ist das 124 Grains Gold Dot eine sehr gute Patrone.

Speer Gold Dot 147 Grains

Es ist das gleiche Geschoss, nur mit noch mehr Gewicht. Die Pulverladung ist mit 4,4 Grains geringfügig niedriger, und aus dem 88 Millimeter Lauf der Glock kam der 147-Grainer auf 330 m/s. Der Streukreis auf zehn Meter maß 28 Millimeter, und auch hier zeigte sich kaum Mündungsfeuer. Dafür ist der Rückschlag des schwereren Geschosses aber deutlich stärker. Funktionsstörungen traten bei keiner der drei Testwaffen auf.

Das 147 Grains Gold Dot spricht etwas verhaltener an als die leichteren Laborierungen, was aber bei der wesentlich geringeren Mündungsgeschwindigkeit zu erwarten war. Der Geschosspilz hatte einen Durchmesser von 16,0 Millimeter und zeigte kaum Masseverlust. In der Tiefenwirkung ist das 147 Grains Geschoss gleich mit dem leichteren 124 Grains Gold Dot.

Für Fangschusszwecke ist die 124 Grains Gold Dot Laborierung damit die beste Wahl, denn in diesem Geschossgewicht spricht das Geschoss wesentlich schneller an, ohne an Tiefenwirkung einzubüßen und schießt sich angenehmer.

Sellier&Bellot HP 115 Grains

Sellier&Bellot verlädt ein klassisches Hohlspitzgeschoss mit zusätzlichen Mantel-Einkerbungen im Bereich der Geschossspitze. Der Tombak-Mantel ist bis zur Spitze hin vorgezogen, und es liegt kein Blei frei. Die Bohrung im Geschosskopf ist recht klein.

Die Pulverladung beträgt 4,8 Grains sehr feines Blättchenpulver. Der Mündungsblitz ist deutlich wahrnehmbar. Die Präzision geht mit 32 Millimetern aus der Glock in Ordnung. Die Firestar produzierte mit der S&B drei Störungen bei zehn Schuss, die anderen Waffen funktionierten problemlos. Die Mündungsgeschwindigkeit wurde mit 358 m/s gemessen.

Das Geschoss pilzt beim Eintritt in das Zielmedium schnell auf, verliert aber auch an Masse. Der Knochen wurde zwar durchschlagen, doch kurz danach blieb der Geschossrest mit einem Durchmesser von 19,0 Millimetern dann stecken. Für schwereres Wild ist die Tiefenwirkung etwas zu gering. Dafür ist die Sellier&Bellot Patrone sehr preiswert, und das einfache Hohlspitzgeschoss funktioniert erstaunlich gut.

PMC Star Fire 124 Grains

Beim Star Fire Geschoss von PMC sind fünf Rippen und Flutungen in das Blei der Hohlspitze gepresst, die für ein Aufpilzen bis zum doppelten Geschossdurchmesser sorgen sollen. PMC verlädt 5,2 Grains feines Blättchenpulver, die das Geschoss aus der Testwaffe auf beachtliche 361 m/s beschleunigen. Alle drei Waffen im Test schossen mit der Star Fire störungsfrei und das Mündungsfeuer hielt sich in Grenzen. Die Präzision war aus der Glock mit 27 Millimeter auf 10 Meter gut.

Das Star Fire spricht sehr schnell an und pilzte bis auf 21 Millimeter auf. Sie produzierte den größten Geschossdurchmesser im Test. Der Knochen wurde durchschlagen und splitterte dabei sehr stark. Die Tiefenwirkung ist bei dieser starken Aufpilzung entsprechend gering. Ein tolles Geschoss für Verteidigungszwecke, das beste Stoppwirkung liefern dürfte. Für den Fangschuss auf schweres Wild ist die Tiefenwirkung aber zu gering.

Winchester SXT 147 Grains

SXT steht für Supreme Expansion Technology. Wie Remington beim Golden Saber, das im Test der .357 Magnum Patronen sehr gut abgeschnitten hat, setzt Winchester bei SXT auf einen härteren Messingmantel zur kontrollierten Steuerung des Aufpilz-Prozesses. Die vorgekerbte Geschossspitze soll das Aufrollen des Mantels in genau definierten Fahnen garantieren. Das Geschoss ist schwarz beschichtet, um den Abrieb im Lauf zu verringern.

Die Pulverladung besteht aus 4,5 Grains Blättchenpulver. Das SXT verließ den kurzen Lauf der Glock mit 332 m/s. Der Rückschlag ist heftig, dafür zeigt sich kaum Mündungsfeuer. Alle drei Waffen schossen mit dem SXT störungsfrei. Mit 26 Millimetern zeigt die Winchester Laborierung eine gute Präzision. Die Eindringtiefe in den Gelatineblock ist auch nach dem Durchschlag des Knochens erstaunlich hoch – und das, obwohl das SXT sehr schnell bis auf 17,2 Millimeter aufpilzte. Dabei verlor es aber kaum an Masse.

Verglichen mit der anderen 147 Grains Laborierung im Test, dem Gold Dot, ist das SXT eindeutig überlegen. Eine sehr gute Fangschusspatrone für schweres Schalenwild, die auch bei weichen Treffern und leichtem Wild zuverlässig anspricht.

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