Bei Jagden im Wald oder im Feld sind Bleischrote sicherer. Bei der Verwendung von Stahlschroten besteht ein erhöhtes Risiko von Abprallern und Querschlägern. |
Auf Jagd und Schießstand
Vor dem jagdlichen Gebrauch sollte man unbedingt seine Flinte mit den verschiedenen Chokes mit der beabsichtigten Munition auf dem Schießstand an einer Anschuss-Scheibe testen. Es wäre hier in einem besonderen Maß blauäugig, ja sogar unprofessionell und unwaidmännisch, sich blind auf die Leistungsfähigkeit seiner Waffe mit einer unbekannten Schrotpatrone zu verlassen!
Bevor Weicheisen-Munition in den kleineren Schrotgrößen für das jagdliche Schießen auf dem Schießstand bei Trap und Skeet ausprobiert wird, muss der jeweilige Standbetreiber um seine ausdrückliche Erlaubnis gefragt werden. Einmal sind die meisten Schießstände nur bis 2,5 mm zugelassen und Schrote jagdsportlicher Weicheisenmunition sind meistens etwas größer. Zum anderen kann es möglich sein, dass mit dieser Munition aufgrund des härteren Materials eventuell Auffangnetze und Planen beschädigt werden, so wie dies auch schon mit nickel- und kupferplatierten Bleischroten der Fall war.
Niemand sollte gar auf die Idee kommen, Tungsten Iron oder Hevishot mal eben auf einem Schießstand ohne geeigneten Kugelfang zur Probe zu verschießen, weil diese Schrote _ egal welcher Größe – den Sicherheitsbereich des Schießstandes verlassen könnten. Es ist auch in den meisten Fällen überhaupt nicht sinnvoll, im jagdsportlichen Bereich Weicheisen zu verwenden, weil immissionsrechtlich, in Bezug auf die Entsorgungspflicht, alle Schrotsorten gleichbehandelt werden.
Für den Durchschnittsschützen, der am Turbolenz-Automaten oder Skeet mit offeneren Bohrungen Weicheisen schießt, sind bei diesen kleinen Schrotgrößen ohnehin kaum Unterschiede zwischen Weicheisen und Bleipatrone feststellbar. Allerdings, und das sei nochmals ausdrücklich betont, sollte man wissen, wie die Garbe aus der eigenen Jagdflinte und der Choke-Kombination mit Weicheisen in den Größen 6, 4 und eventuell 2 auf 20 Meter und 35 oder 40 Meter aussieht. Die Anschuss-Scheiben – auf vielen Schießständen längst verrottet – sollten dazu schleunigst wiederbelebt werden. Hinweis der Redaktion: Vorsicht bei Stahlplatten-Anschuss-Scheiben. Hier können Apraller die Schützen und Umstehende gefährden!
Auf der Jagd schließlich sollte bleifreie Munition wirklich nur auf Wasservogel-Wild zum Einsatz kommen. Auf der Hasenjagd und im Wald sollte man bei der jetzigen Gesetzeslage darauf verzichten. Die Gefahr von Abprallern ist einfach viel größer als bei Blei.
Tungsten Iron (noch keine CIP-Zulassung und Hevi Shot) heben die ballistischen Möglichkeiten des Schrotschusses in eine neue Dimension. Sie sollten erfahrenen Schützen für Spezialaufgaben und größere Entfernungen vorbehalten bleiben. Die Verwendung dieses Schrotmaterials erfordert höchste Disziplin in der Sicherheit. Flaches Schießen wird damit so gefährlich wie noch nie.
Noch Fragen? Möchten Sie Erfahrungen übers Flintenschießen austauschen) Gregor Schmidt-Colberg moderiert das DJZ-Flintenforum schauen Sie doch mal rein.