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Fuchsjagd heute

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Stand Januar 2002: Die Fuchsbesätze haben sich in den letzten Jahren vervielfacht, auch die Lebensweise Reinekes hat sich verändert. Die Fangjagd wurde erschwert; das verlangt nach neuen Jagd-Methoden. Robert Daniel berichtet der Niederwild-Praxis.

Fuchsjagd 2002

Die Entwicklung Ende der 90er

In Deutschland hat in den letzten Jahren die Fuchsstrecke die Hasenstrecke regelmäßig überflügelt. Der Rückgang der Niederwild-Strecken in den meisten Niederwild-Revieren ist beängstigend, die Beutegreifer nehmen zu. Besonders Fuchs und Steinmarder geraten uns mehr und mehr außer Kontrolle, sehr zum Leidwesen unserer Niederwild-Arten.

Steinmarder und Fuchs haben sich zunehmend der Zivilisation angepasst und die Scheu vor dem Menschen in vielen Bereichen verloren. Sie haben sich neue Lebensräume erschlossen. Darauf muss man auch mit der Jagd reagieren.

Während der Steinmarder schon immer die Nähe menschlicher Siedlungen als Lebensraum gesucht hat, war der Fuchs ein scheuer Wald- und Flurbewohner, der nur selten die Nähe menschlicher Siedlungen als Lebensraum genutzt hat.

Die Situation 2002

Heute sieht das ganz anders aus. Dörfer, Stadtrand-Gemeinden und Stadtbereiche mit lockerer Wohnbebauung sind fester Lebensraum des Fuchses. Industriegebiete, Stadtparke, größere Bahn- und Straßenanlagen – auch im innerstädtischen Bereich – haben ihre eigenen Fuchs-Vorkommen. Und die sind oft sehr hoch.

Wenn in einem Revier verstärkt die Füchse reduziert werden, ist der Zuzug aus anderen Gebieten, in denen weniger oder gar nicht gejagt wird, sehr stark, sodass der Besatz sehr schnell wieder aufgefüllt ist. Natürlich regelt sich eine Fuchs-Population auch von selbst … wenn kein Fraß mehr vorhanden ist, aber dann ist auch das Niederwild aufgefressen.

Dabei darf man nicht vergessen, dass die Füchse als Generalisten sich auch andere Fraßquellen erschlossen haben, wie Nahrungsreste von Menschen und Tieren, Nahrungsreste in unserem Hausmüll, Insekten, Regenwürmern, tierische Verkehrsopfer, Obst oder andere landwirtschaftliche Produkte und vieles mehr.

Man kann eine lange Diskussion über das Für und Wider der Fuchsbejagung führen. Sind wir Jäger überhaupt in der Lage, das Raubwild wirksam zu bejagen? Hat Niederwild-Hege überhaupt noch Sinn, wenn ich zwar in meinem Revier Raubwild und Rabenvögel regelmäßig stark reduziere, die verringerten Besätze sich von außen aber immer wieder auffüllen?

Meine Erfahrungen zeigen, dass bei intensiver Fuchs- und Marder-Bejagung dem Niederwild zumindest etwas geholfen werden kann. Und da meine Reviernachbarn die Fuchsbejagung auch sehr ernst nehmen, haben wir im unteren Nahetal noch beachtliche Besätze an Hasen, Kaninchen, Fasanen und Rebhühnern. Auch viele andere Arten, die zum Teil auf der Roten Liste stehen, profitieren davon, ich denke dabei zum Beispiel an den Feldhamster, die Grauammer, den Kiebitz, die Feldlerche, Lurche und andere Arten.

Die neuen Lebensgewohnheiten unseres Raubwildes erfordern auch andere Jagdmethoden. Dazu einige Tipps aus meiner Niederwild-Praxis.

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