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Fuchsjagd heute

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An anderen Stellen ansitzen!

Man kennt in seinem Revier die Fuchspässe und die bevorzugt von Reineke aufgesuchten Stellen, an denen man vom Hochsitz oder von der Leiter aus erfolgreich jagen kann. Vielleicht legt man noch einen Luderplatz an, vielleicht hat man auch eine richtig große Dachs- und Fuchsburg, die – zumindest während der Ranz, aber auch beim Selbstständigwerden der Jungfüchse – Erfolg versprechen.

Meist lagen solche Plätze in der Vergangenheit in den ruhigen Revierteilen. Hat das aber heute noch seine Gültigkeit?

Sind heute nicht Straßen- und Bahnlinien im Revier für die Füchse regelmäßig bestückte „Luderplätze“, an denen sie immer etwas zu fressen finden? Wo erbeutet Reineke heute noch Mäuse? Auf den industriell bewirtschafteten Ackerflächen oder in den meist ungepflegten Straßen- oder Bahnböschungen?

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie viele Füchse man nachts am Straßenrand sieht, wenn man mit dem Auto unterwegs ist, besonders in durch die Landwirtschaft ausgeräumten Landschaften? Haben Sie mal bei Neuschnee die Straßen- und Bahnränder oder die Umgebung von Kläranlagen abgespürt? Man kann so leicht neue Standorte für den erfolgreichen Fuchsansitz finden.

Wenn man dann die Örtlichkeit noch mit einem Luderplatz verbindet, kann man besonders erfolgreich auf den Fuchs ansitzen.

In meinem Revier ist einer der erfolgreichsten Fuchsansitze in einem Autobahnkreuz Die vielen Drainagen stellen ein unendliches Bausystem dar, kein Mensch kommt in die bepflanzten „Ohren“ des Kreuzes und stört hier das Wild. Selbst der Dachs ist hier tagaktiv, natürlich auch die Füchse, die hier alljährlich in großer Zahl von meinen Jagdfreunden und mir erlegt werden.

Aber auch die neuen landwirtschaftlichen Strukturen schaffen neue Ansitzmöglichkeiten. Die großen Getreide-, Mais- und Rapsschläge, im Herbst die Zuckerrüben- oder Senfflächen, werden gern vom Fuchs als Tagesunterschlupf angenommen. Transportable Leitern, Ansitzschirme oder vielleicht auch der richtige Hochsitz am richtigen Platz garantieren fast den Erfolg.

An solchen Flächen ist aber auch das regelmäßige Abspüren wichtig. Nach starken Regenfällen bin ich oft an diesen Flächen unterwegs, um an Pfützen, auf weichem Ackerboden, auf aufgeweichten Feldwegen, auf sauberen Beton- oder Asphaltfeldwegen, ja auf Bahnschwellen, nach Spuren zu suchen. Besonders ausgezogene Fuchsgehecke und selbständig gewordene Jungfüchse hinterlassen hier ihr Spuren und Zeichen (Spielplätze, Losung, Fraßreste) und lassen sich hier sehr gut überlisten.

Über die Luderschleppe ist schon oft berichtet worden. Sie wird auch von mir regelmäßig praktiziert. Besonders wenn ich im Winter am Luderplatz ansitzen will, ziehe ich mir vorher noch eine oder zwei Schleppen mit Kaninchen- oder Hasenaufbruch, Fisch- oder Geflügelresten, auf denen dann oftmals der Fuchs wie von einem Magnet angezogen geschnürt kommt.

In stark von Besuchern frequentierten Revieren ist natürlich der Morgenansitz meist erfolgreicher, als der Abendansitz, wenn wir jetzt einmal vom Nachtansitz absehen.

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