Fallenjagd heute anders
Raubwildjagd ohne den Einsatz von Fallen dürfte heute, besonders unter dem Aspekt der meist knappen und fehlenden Zeit, nur unzureichend zu bewerkstelligen sein. Leider hat uns der Gesetzgeber und vor allem die Berufsgenossenschaft Schranken geschaffen, die eine effektive Fuchs- und Marder-Bejagung mit der Falle sehr erschweren. (Ich schildere die Situation für Rheinland-Pfalz; Richtlinien in anderen Bundesländern beachten!)
Der mit einem Hühner- oder Kaninchenkopf beköderte Schwanenhals in einer frischen Ackerfurche war fast eine sichere Bank für einen Fuchsfang.
Die am Marderpass aufgestellte Eierfalle, im Erdreich eingebaut, mit einem Gipsei beködert, mit einem nassen Sack zwei Tage abgedeckt, danach mit einer Stange den Sack entfernt, ein rohes Ei über das Gipsei geschlagen, das halbe rohe Ei daneben aufgestellt, war eine sichere Bank für den Marder noch in der folgenden Nacht.
Schon 1974 habe ich mir aus Kanada das große Conibaer-Eisen mitgebracht. Wenn der Fuchs in einem kleinen Bau oder in einer Drainage steckte, wurde es eingebaut. Der Fuchs war sichere Beute, auch wenn es mal einige Zeit dauerte, bis er durch das Eisen den Bau verlassen wollte. Was habe ich mit der Scherenfalle Marder, Iltisse, Katzen und manchmal auch Füchse gefangen. Die Zeiten sind leider vorbei, man darf nicht mehr, man muss nach anderen Möglichkeiten suchen.
Für den Schwanenhals habe ich eine andere Einsatzmöglichkeit gefunden. Ein Kleintierhalter in meiner Gemarkung hatte immer wieder Probleme mit dem Fuchs. Er holte sich die Hühner aus dem komplett mit Draht geschützten Auslauf; einen Zugang verschaffte er sich immer. Ein im Hühnerauslauf eingebauter Schwanenhals fing den Fuchs … und danach noch viele.
Mit dem Kleintierhalter wurde abgesprochen, dass der Hühnerauslauf so angelegt wurde, dass Fuchs und Marder von außen problemlos Zugang finden konnten. Menschen und Hunden aber war der Zugang verwehrt. Manchmal werden natürlich auch die Hühner in diesen Auslauf gelassen dann steht selbstverständlich keine Falle dort.
Mit einem Hühnerkopf beködert, leicht mit Erde bedeckt, fängt sich der Fuchs, mit einem Ei beködert, der Marder hervorragend und die Berufsgenossenschaft kann nicht meckern.
Wenn man am Ortsrand oder auch im Revier noch Leute mit Kleintier-Haltung hat, sollte man viel mehr über diese Art des Fuchs- und Marderfanges nachdenken. Diese Mitbürger sind uns meist dankbar, wenn wir die Erzfeinde von Hausgeflügel und Autokabeln reduzieren. Ein einfacher Hühnerstall oder Hühnerauslauf ist schnell und leicht gebaut, Unberechtigte haben keinen Zutritt, und Marder und Fuchs fangen sich wie geschmiert.
Tödlich für meine Füchse ist auch eine Betonrohrfalle, die in einem Drainagesystem an der Autobahn eingebaut ist. Sie wird zwar nur zeitweise fängisch gestellt, da sie ja regelmäßig kontrolliert werden muss, wenn sie aber fängisch steht, werden in ihr viele Füchse und Dachse zu meiner Beute.
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[1. An neuen Stellen ansitzen]
[2. Die etwas andere Baujagd]
[3. Erfolgreiche Lockjagd]
[4. Fallenjagd heute anders]
[5. Reizvolles Fuchsdrücken]
[6. Versuchsflächen mit Chinagras]