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Warm und trocken soll es sein!

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Tusker Iso Plus, die wärmste Unterwäsche im Test.

Wenn’s richtig kalt wird

Sinkt das Thermometer bis in den Minusbereich unter 15 Grad, ist der beste Platz sicher zu Hause am warmen Ofen. Wer trotzdem jagen will, muss sich wirklich warm anziehen, sei es, um einen langen Nachtansitz durchzustehen oder aber, um in Ländern zu jagen, in denen solche Temperaturen normal sind.

Hier wird es jetzt aber etwas schwierig, wenn gleichzeitig auch körperliche Anstrengung anfällt, etwa bei einer Jagd im winterlichen Kanada. Hier muss die zuvor beschriebene Unterwäsche reichen und die Wärmeisolation hauptsächlich durch die Oberbekleidung geregelt werden, denn der trockene Körper ist hier das Wichtigste.

Wirklich dicke Winter-Unterwäsche für Extrem-Temperaturen verwandelt sich bei harter Anstrengung unweigerlich in eine „Heimsauna“ und der Träger bekommt einen feuchten Körper. Für die Ansitzjagd und nur mäßige Bewegung ist die nachfolgend beschriebene Unterwäsche aber ideal. Getestet wurden Modelle von Ullfrotte, Termo, Tusker und Helly Hansen.

Helly Hansen aus Norwegen ist wohl so etwas wie ein Klassiker und fast jedem Jäger von der Faserpelzbekleidung her bekannt. Bei der Thermal-Unterbekleidung wird als Material aber kein Faserpelz, sondern Polypropylen wie bei ATS benutzt. Bei den Unterhemden besteht die Wahl zwischen einer Ausführung mit Rundhals und einer mit Rollkragen und Reißverschluss. Die Strickbündchen haben ein Daumenloch, so dass die Ärmel nicht hoch rutschen können. Unterhose und Hemd sind dunkelgrün und haben Flachnähte. Der Feuchtigkeitstransport funktioniert, und die Unterwäsche hat eine gute Wärmeisolation, die einige Stunden ausreicht.

Als Besonderheit lässt sich die Thermal-Unterbekleidung bei 95 Grad waschen. Die Wäsche ist angenehm weich und flauschig und riecht auch nicht sehr stark. Mit 38,50 Euro für das Hemd mit Rundhals und 34,90 Euro für die Unterhose sehr günstig im Preis.

Termo Jägerwärmer von AKAH besteht aus einem zweilagigen Material und ist speziell für lange Ansitze ausgelegt. Der schwedische Hersteller Termo hat auch die Unterwäsche für die schwedische Armee entwickelt. Innen, zur Hautseite, sorgt ein kanalgestricktes Henkelplüsch aus Polypropylen für den Feuchtigkeitstransport nach außen und gute Isolation durch die im Henkelplüsch befindliche Luftschicht. Die Baumwolloberfläche nimmt die Feuchtigkeit auf. Das Material besteht zu 70 Prozent aus Polypropylen, 25 Prozent Baumwolle und fünf Prozent Nylon.

Die Unterwäsche ist sehr weich, lädt sich nicht statisch auf und trägt sich sehr angenehm. Die Ausstattung ist sehr komfortabel. Das Hemd im Polostil hat einen Rollkragen mit Reißverschluss, ein verlängertes Rückenteil, sowie Daumen-Durchgriffe an den Ärmelbündchen. Die lange Unterhose besitzt extra Verstärkungen am Knie und am Gesäß und dünne, formgenähte Beinabschlüsse.

Auch bei langen Ansitzen war es in dieser Unterwäsche angenehm warm und auch bei leichter Bewegung bleibt der Körper trocken. Die Geruchsbelästigung hielt sich in Grenzen und die Unterbekleidung ist bei 60 Grad maschinenwaschbar. In allen Punkten ist Termo der Helly Hansen überlegen – bis auf den Preis. Mit 76 Euro für das Hemd und 58 Euro für die Unterhose ist Termo wesentlich teurer.

Ullfrotte 400 Gramm. Material, Trage-Eigenschaften und Ausstattung entsprechen im Großen und Ganzen der Ullfrotte 200 Gramm, nur wird hier ein doppelt so dickes Material verwandt, was sich natürlich auf die Wärme-Isolation erheblich auswirkt. Bei der 400 Gramm Version hat das Hemd aber einen hochschließenden Rollkragen und Reißverschluss und dazu noch einen Daumen-Durchgriff.

Das Material fühlt sich aber immer noch sehr dünn an und die Unterwäsche trägt kaum auf. Durch die Merinowolle auf der Haut ist der Tragekomfort sehr hoch. Der Feuchtigkeitstransport funktioniert ganz gut und auch wenn der Träger mal ins Schwitzen gerät, stellt sich kein unangenehmer Geruch ein. In der Wärmeleistung liegt die Ullfrotte deutlich über der Helly Hansen, aber geringfügig unter der Termo. Ausstattung und Tragekomfort sind vorbildlich. Mit einem Preis von 102,90 Euro für das Hemd und 83,90 Euro ist die Ullfrotte die teuerste Unterwäsche im Test.

Tusker Iso Plus ist für den extremen Wintereinsatz gedacht und besteht aus beidseitig gerautem, weichem Polyester-Fleece. Der Pulli hat einen hoch schließenden Umlegekragen und ein verlängertes Rückenteil. Die lange Unterhose besitzt bequeme Flachnähte.

Die Materialdicke ist hier 300g/qm und die Wäsche trägt deutlich mehr auf als Ullfrotte, Termo oder Helly Hansen. Von der Wärmeleistung steht die Iso Plus eindeutig an der Spitze. Ausprobiert wurde die Wäsche bei hohen Minustemperaturen in Litauen und zeigte keine Schwächen, solange man ansitzt oder nur langsam läuft. Bei starker Bewegung wird es schnell sehr warm und auch feucht. Eine tolle Unterwäsche für den Nachtansitz auf Sau oder Fuchs und mit Abstand die wärmste Unterwäsche im Test. Dafür längst nicht so universell wie Ullfrotte oder Termo.

Maschinenwaschbar bei 60 Grad. Mit 85 Euro für den Pulli und 72,50 Euro für die Hose gehört die Iso Plus mit zu den teuersten Fabrikaten.

DJZ Fazit

Kommt es nur auf Wärmeleistung an und fährt der Jäger mit dem Auto fast unter den Hochsitz, heißt der Sieger eindeutig Tusker Iso Plus. Keine andere Unterwäsche im Test ist wärmer.

Ist ein längerer Anmarschweg zum Hochsitz notwendig oder wird in Ländern mit tiefen Außentemperaturen aktiv gejagt, ist die Termo oder die Ullfrotte 400 vorzuziehen. Sie erreichen zwar nicht ganz die Wärme-Isolation der Iso Plus, doch dafür bleibt der Träger auch bei Bewegung trocken und das ist hier weitaus wichtiger. Sowohl Ullfrotte als auch Termo sind sehr komfortabel ausgestattet, tragen sich angenehm und sind pflegeleicht.

Hier entscheidet der persönliche Geschmack. Der Preisvorteil liegt bei der Termo, dafür ist die Ullfrotte durch die Merinowolle herrlich weich.

Resümee

Moderne Funktionsunterwäsche erfüllt voll und ganz ihren Zweck und ist der althergebrachten Baumwollware weit überlegen. Frieren muss heute niemand mehr. Je nach Temperatur und Jagdart muss aber die passende Unterwäsche, was Wärmeleistung und Feuchtigkeitstransport anbetrifft, gewählt werden, um ein optimales Ergebnis zu erreichen.

Wer hier für alle Gelegenheiten gut ausgestattet sein will, muss tief in die Tasche greifen, um seinen Wäscheschrank zu bestücken. Hochwertige Ausstattung wie lange Rückenteile oder Daumen-Durchgriffe und edle Materialien wie etwa Merinowolle kosten halt ihren Preis. An der Gesundheit sollte aber nicht gespart werden, sonst führt der nächste Pürschgang zuerst zum Arzt und dann in die Apotheke.


 

 

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